Israel und Hamas verhandeln weiter Waffenruhe noch nicht bestätigt
17.07.2014, 14:56 Uhr
Die fünfstündige Feuerpause zwischen Israel und der Hamas ist abgelaufen. Auf eine neue Waffenruhe haben sich beide Seiten entgegen früherer Berichte noch nicht geeinigt. Demnach muss das israelische Sicherheitskabinett noch zustimmen.

Ultraorthodoxe Juden stehen an einem israelischen Panzer an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen.
(Foto: dpa)
Israel hat Berichte über eine neue Waffenruhe mit der im Gazastreifen herrschenden Hamas dementiert. "Ich kann das noch nicht bestätigen", sagte der Sprecher des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Ein israelischer Regierungsvertreter sagte, es sei noch nichts abschließend vereinbart worden und die Gespräche gingen weiter.
Israelische Unterhändler haben demnach zwar einer Vereinbarung zugestimmt, allerdings prüfe das Sicherheitskabinett die Vereinbarung noch und habe noch nicht darüber abgestimmt. An den Verhandlungen in Kairo nahmen enge Vertraute Netanjahus teil.
"Anhaltende Bemühungen, keine Einigung"
Auch die Hamas bezeichnete Berichte über eine Waffenruhe als falsch. "Die Nachricht über einen Waffenstillstand ist nicht korrekt, es gibt anhaltende Bemühungen, aber bis jetzt keine Einigung", sagte Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri in Gaza.

Noch kurz vor Beginn der fünfstündigen Feuerpause soll Israel auf Ziele im südlichen Gazastreifen gefeuert haben.
(Foto: REUTERS)
Der britische TV-Sender BBC hatte zuvor unter Berufung auf einen israelischen Repräsentanten berichtet, eine Feuerpause solle am Freitag um 6.00 Uhr Ortszeit (05.00 Uhr MESZ) in Kraft treten.
Beide Seiten hatten am zehnten Tag der israelischen Offensive einer UN-Initiative für eine befristete, humanitäre Waffenruhe zugestimmt, damit sich die Bewohner des Küstenstreifens mit Nahrungsmitteln versorgen können. Die Feuerpause begann um 09.00 Uhr (MESZ) und sollte fünf Stunden dauern. Gut zwei Stunden nach Beginn der temporären Waffenruhe feuerten militante Palästinenser jedoch drei Mörsergranaten in das israelische Grenzgebiet.
Hamas stellt Forderungen
Bei den Angriffen der israelischen Armee auf Gaza sind nach palästinensischen Angaben insgesamt mindestens 224 Menschen getötet worden, die meisten von ihnen Zivilisten. Auf israelischer Seite hat es seit der Eskalation einen Toten gegeben. Viele der vom Gazastreifen abgefeuerten Granaten wurden von israelischen Luftabwehrraketen abgefangen.
Israelische Medien berichteten, eine israelische Delegation sei nach indirekten Verhandlungen mit Hamas-Repräsentanten über eine Waffenruhe aus Kairo zurückgekehrt. Der bewaffnete Flügel der Hamas hat demnach mehrere Forderungen für eine Feuerpause aufgestellt: Öffnung aller Grenzübergänge zwischen Israel und dem Gazastreifen, vollständige Öffnung des Rafah-Grenzübergangs zu Ägypten, Seezugang zum Gazastreifen, Erlaubnis für Gaza-Bewohner, auf dem Tempelberg in Jerusalem zu beten sowie Freilassung von Häftlingen, die vor drei Jahren im Tausch gegen den israelischen Soldaten Gilad Schalit freigekommen und dann wieder festgenommen worden waren.
Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP/rts