Politik

Verfassungsgericht verschiebt Stichwahl Wahl auf Malediven scheitert erneut

Das Urlaubsparadies im Indischen Ozean steckt seit fast zwei Jahren in einer tiefen politischen Krise.

Das Urlaubsparadies im Indischen Ozean steckt seit fast zwei Jahren in einer tiefen politischen Krise.

(Foto: picture alliance / dpa)

Auch im dritten Anlauf gelingt es auf den Malediven nicht, einen neuen Präsidenten zu wählen. Dadurch bleibt die politische Zukunft des Landes ungewiss. Denn die Amtszeit von Präsident Mohamed Waheed wird enden, ohne das ein Nachfolger gefunden ist.

Kurz vor der Öffnung der Wahllokale für die Stichwahl um das Präsidentenamt auf den Malediven hat das Verfassungsgericht des Landes die Abstimmung unterbunden. Die Wahl solle nun am kommenden Samstag stattfinden, berichteten lokale Medien und Ex-Präsident Maumoon Abdul Gayoom per Twitter.

Die Menschen in dem Urlaubsparadies im Indischen Ozean versuchen seit zwei Monaten, einen Präsidenten zu wählen. Die Abstimmung im September wurde vom Verfassungsgericht für ungültig erklärt, obwohl alle Beobachter sie als fair und frei bezeichneten. Der zweite  Versuch im Oktober verhinderte die Polizei in letzter Minute, weil die umstrittenen Vorgaben des Gerichts nicht erfüllt worden waren.

Die Amtszeit von Präsident Mohammed Waheed endet am kommenden Montag endgültig.

Die Amtszeit von Präsident Mohammed Waheed endet am kommenden Montag endgültig.

(Foto: picture alliance / dpa)

Im dritten Anlauf am Samstag erhielt der liberale Menschenrechtsaktivist Mohamed Nasheed die meisten Stimmen, verfehlte aber die absolute Mehrheit. Er soll in der Stichwahl gegen Abdulla Yameen antreten, einen Halbbruder des einstigen Autokraten Gayoom. Gayoom regierte die Inselgruppe 30 Jahre von 1978 bis 2008, als er Nasheed in den ersten freien Wahlen unterlag. Dieser wiederum trat 2012 nach einer Meuterei in der Polizei zurück.

Unklar bleibt, was am kommenden Montag passiert, wenn die Amtszeit des Präsidenten Mohamed Waheed endet. Laut dem Nachrichtenportal "Haveeru" ordnete das oberste Gericht an, Waheed solle das Amt weiter führen, bis ein neues Staatsoberhaupt gefunden wird. Die Abgeordneten hatten sich hingegen dafür ausgesprochen, die Geschäfte dem Parlamentspräsidenten zu übertragen.

Quelle: ntv.de, dpa/ mkr

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