Von Gewalt überschattet Wahlen auf Jamaika
16.10.2002, 21:56 UhrUnter stengen Sicherheitsvorkehrungen haben die Menschen auf Jamaika ein neues Parlament gewählt. Während der Abstimmung wurden Fernsehberichten zufolge mindestens sieben Menschen getötet. Ob es sich um Taten mit politischem Hintergrund handelte, war zunächst unklar.
Die Bürger der Karibikinsel hatten zu entscheiden, ob Premierminister Percival J. Patterson und seine Nationale Volkspartei (PNP) eine vierte Legislaturperiode weiter regieren dürfen oder ob es erstmals seit 1989 zu einem Machtwechsel kommen soll.
In den jüngsten Umfragen zeichnete sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der PNP und der Arbeiterpartei von Oppositionsführer Edward Seaga ab. Beide Gruppierungen machten sich gegenseitig für die Gewalt verantwortlich.
Das Leben auf Jamaika ist weit weniger entspannt als viele Menschen in Europa dies wahrscheinlich vermuten. Jamaika hat eine der höchsten Mordraten der Welt. In diesem Jahr starben dort bereits 780 Menschen eines gewaltsamen Todes.
Zu den internationalen Wahlbeobachtern gehört auch der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter, der vor wenigen Tagen mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Carter rief zu einem Ende der Gewalt auf.
Quelle: ntv.de