Düstere Prognosen für die SPD Wahlforscher sehen Steinbrück chancenlos
14.09.2013, 00:22 Uhr
Angesichts der schlechten Aussichten für SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück, könnte ihm das Grimassieren bald vergehen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Meinungsforschungsinstitute sehen Merkel bei der Bundestagswahl klar vor Kanzlerkandidat Steinbrück. Allerdings scheint eine Mehrheit aus CDU und FDP eher unwahrscheinlich.
Die Chefs der großen Meinungsforschungsinstitute Forsa und Emnid geben Peer Steinbrück (SPD) kaum noch Chancen auf das Kanzleramt. "Mit fast an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bleibt Angela Merkel Bundeskanzlerin", sagte Forsa-Chef Manfred Güllner der Zeitung "Bild am Sonntag". Nach Ansicht von Emnid-Chef Klaus-Peter Schöppner könnte Steinbrück höchstens noch Regierungschef werden, "wenn er eine Koalition mit Grünen und Linken eingeht oder sich zumindest von der Linkspartei tolerieren lässt".
Zurückhaltender gibt sich dagegen Infratest-Chef Richard Hilmer: "Steinbrück konnte das TV-Duell nutzen, um jetzt auch seine Parteianhänger geschlossen hinter sich zu scharen und damit den Abstand zu Merkel zu verringern", sagte er der Zeitung. Der Rückstand von Rot-Grün gegenüber Schwarz-Gelb sei allerdings "noch beträchtlich" - sofern die FDP den Sprung in den Bundestag schaffe.
Mehrheit für SPD kaum möglich
Güllner hält es für "sehr unwahrscheinlich, dass SPD und Grüne noch so zulegen, dass sie in die Nähe einer eigenen Mehrheit kommen". Und eine Koalition mit der Linkspartei würde seiner Meinung nach "die SPD zerreißen, weil eine Mehrheit ihrer Wähler das nach wie vor nicht will". Allerdings sei der Vorsprung von Schwarz-Gelb auch so knapp, dass es nicht zu einer Fortsetzung der bisherigen Koalition reichen müsse.
Schöppner ist sich sogar ganz sicher, dass es Rot-Grün alleine nicht zur Regierungsmehrheit bringen wird: Ob Angela Merkels CDU indes mit der FDP weiterregieren könne, sei "mehr als ungewiss". Alle drei Meinungsforscher betonten zudem übereinstimmend, dass sich die Deutschen am ehesten eine Wiederauflage der Großen Koalition aus Union und SPD wünschen würden.
Quelle: ntv.de, dpa