14 Tote im Osten Indiens Wahlhelfer sterben bei Landminenanschlag
12.04.2014, 16:42 Uhr
Ein verletzter Wahlhelfer in Chhattisgarh wird ins Krankenhaus gebracht.
(Foto: REUTERS)
Bei der Mammutwahl in Indien zünden im Osten des Landes die ersten Bomben. Maoistische Rebellen sollen dafür verantwortlich sein. Ziel des Anschlags sind Wahlhelfer und Sicherheitskräfte. Es sind nicht die ersten Anschläge dieser Art in der Rebellenhochburg.

Das Wrack eines der angegriffenen Fahrzeuge liegt bei einem Waldstück nahe der Stadt Darbha.
(Foto: dpa)
In Ost-Indien sind am Samstag bei z wei Bombenanschlägen mutmaßlicher maoistischer Rebellen 14 Menschen getötet worden. Nach Angaben der Polizei starben sieben Wahlhelfer, als ihr Bus im Bundesstaat Chhattisgarh über eine Landmine fuhr. Bei einer weiteren Landminen-Explosion wurden fünf Wachleute getötet, die zur Sicherung der Wahlen abgestellt waren. Auch ein Krankenwagenfahrer und ein Sanitäter starben bei dem Anschlag.
Nach Angaben der Polizei wurden beide Sprengsätze von Maoisten deponiert. Die Anschläge, bei denen es neben den Todesopfern auch insgesamt neun Verletzte gab, ereigneten sich demnach kurz nacheinander in der Nähe der Stadt Darbha.
Seit 1967 im Kampf gegen die Regierung
Es ist der bisher schwerste Zwischenfall seit dem Beginn der Parlamentswahl am vergangenen Montag. Die Mammut-Abstimmung, zu der landesweit 814 Millionen Menschen aufgerufen sind, wird in mehreren Etappen bis zum 12. Mai abgehalten. Die Abstimmung in den mehr als 900.000 Wahllokalen dauert insgesamt sechs Wochen. Mit einem Ergebnis wird für den 16. Mai gerechnet.
Als Favoriten bei der Wahl gelten die oppositionellen Hindu-Nationalisten von der Bharatiya Janata Party (BJP). Die seit 2004 regierende Kongress-Partei ist wegen der lahmenden Wirtschaft und einer Reihe von Korruptionsskandalen angeschlagen.
Die Maoisten, denen die Anschläge im Bundesstaat Chhattisgarh zugeschrieben werden, kämpfen seit 1967 in ländlichen Gegenden Zentral- und Ostindiens gegen die Staatsmacht. Sie fordern vor allem mehr Rechte für landlose Bauern und rufen zur Abschaffung der "halbkolonialen und halbfeudalen" Machtstrukturen im Land auf. Chhattisgarh ist eine ihrer Hochburgen. Im vergangenen Mai hatten Maoisten in der Stadt Darbha den örtlichen Vorsitzenden der regierenden Kongress-Partei sowie weitere führende Parteikader getötet.
Quelle: ntv.de, nsc/dpa/rts/AFP