Stern-RTL-Wahltrend Wahljahr startet mit wenigen Machtoptionen
04.01.2017, 07:12 Uhr
Setzen Union und SPD im Herbst ihre Zusammenarbeit for? Gut möglich, dass den Parteichefs Sigmar Gabriel und Angela Merkel kaum etwas anderes übrig bleibt.
(Foto: dpa)
Wer regiert nach der Bundestagswahl im Herbst das Land? Der Stern-RTL-Wahltrend zeigt: Neben der Fortsetzung der Großen Koalition ist nur noch eine weitere Möglichkeit realistisch.
Zu Beginn des Bundestagswahljahres 2017 gibt es nach dem neuen Stern-RTL-Wahltrend wenig Spielraum für ein realistisches Bündnis fernab der Großen Koalition. Weder Rot-Rot-Grün, Schwarz-Grün, noch Schwarz-Gelb kämen auf ausreichend Stimmen, um eine Regierung zu bilden. Rechnerisch möglich wären einzig eine Koalition von Union, FDP und Grünen sowie von Union und AfD; letzteres Szenario ist reichlich unwahrscheinlich.
Die Werte im Detail: Die Union kommt auf 37 Prozent, ein Rückgang um einen Punkt im Vergleich zur Vorwoche. Die SPD steigt um einen Punkt auf 21 Prozent. Die AfD bleibt bei 12, die Grünen bei 10 und die Linke bei 9 Prozent. Die FDP legt um einen Punkt auf 6 Prozent zu.
Das heißt: Schwarz-Grün kommt auf 47 Prozent, Schwarz-Gelb auf 43 Prozent, Rot-Rot-Grün nur auf 40 Prozent – jeweils zu wenig, um im Parlament eine Mehrheit zu bilden. Ein "Jamaika"-Bündnis aus Union, FDP und Grünen läge dagegen bei 53 Prozent, die Große Koalition wäre mit 58 Prozent ebenfalls wieder möglich. 30 Prozent der von Forsa Befragten gab an, noch unentschlossen zu sein oder nicht wählen zu wollen.
Gabriel abgeschlagen hinter Merkel
Bemerkenswert ist die Entwicklung bei den Werten über die politische Kompetenz, die die Befragten den beiden großen Parteien zuschreiben. So ist das Zutrauen der Menschen in die Union innerhalb einer Woche um zwei Punkte auf 30 Prozent gestiegen. Dagegen glauben nur 9 Prozent, die SPD könne mit den Problemen des Landes am besten fertig werden. Gefragt wurde zwischen Weihnachten und Silvester, also im Lichte der Sicherheitsdebatte nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Breitscheidplatz.
Während die Union die Kandidatenfrage noch vor dem Jahreswechsel geklärt hat, steht dies der SPD noch bevor. Als Parteichef hat Sigmar Gabriel hat traditionell das Recht, diese Rolle selbst zu übernehmen. Richtete er sich nach dem Stern-RTL-Wahltrend, müsste er allerdings verzichten: Nur 14 Prozent der Befragten würde ihm im Falle einer Direktwahl ihre Stimme geben. Kanzlerin Angela Merkel liegt dagegen mit 51 Prozent souverän in Führung.
Für den Stern-RTL-Wahltrend wurden vom 27. bis zum 30. Dezember 2001 Personen befragt. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei 2,5 Punkten.
Quelle: ntv.de, jog