Politik

Abzug der Army aus Deutschland? Wahlkampfbedingter Ausreißer

Die Bundesregierung sieht in dem Vorschlag des US-Senators Jesse Helms, die amerikanischen Truppen in Deutschland im Fall eines Wahlsiegs von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) abzuziehen, einen wahlkampfbedingten "Ausreißer".

"Hier ist Wahlkampf und in den Vereinigten Staaten auch", sagte Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye am Freitag in Berlin. Helms hatte geäußert, Schröder habe mit seiner Haltung gegen einen Irak-Krieg die Beziehungen zu den USA so schwer beschädigt, dass diese nur schwer wieder zu reparieren seien. "Die anti-amerikanische Kampagne von Kanzler Schröder stößt mich ab, und ich bin keineswegs der einzige Amerikaner mit solchen Gefühlen", erklärte er.

Schröder greife die USA im "offensichtlichen zynischem Bemühen", die Bundestagswahl zu gewinnen, an, urteilte Helms. Er und viele andere Politiker in seinem Land würden die Wahl sehr genau verfolgen. Sollte Schröder durch seine Attacken auf die USA gewinnen und Deutschland sich nicht wieder "den anderen mehr verantwortungsbewussten Führern in Europa" anschließen, sollten sich die USA aus Deutschland zurückziehen. Die Truppen sollten dann in NATO-Ländern stationiert werden, "die die USA unterstützen und im 21. Jahrhundert bedeutend für die Allianz sein wollen".

Helms ist der ranghöchste Republikaner im Auswärtigen Senatsausschuss und wird in wenigen Monaten aus Altersgründen aus dem Kongress ausscheiden. Er gilt als äußerst konservativ und eigenwillig.

Quelle: ntv.de

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