Telekom-Gespräche gehen weiter Warnstreiks bei Deutscher Bank
11.06.2002, 09:19 UhrNoch kann ein Arbeitskampf bei der Deutschen Telekom abgewendet werden. Am 27. und 28. Juni finden in Berlin Sondierungsgespräche über eine Fortsetzung der Tarifverhandlungen statt. Im Anschluss will die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di entscheiden, ob die Gespräche fortgesetzt oder für gescheitert erklärt werden sollen. Dies hat die Große Tarifkommission von ver.di beschlossen.
Das bisherige Angebot der Unternehmensführung sei allerdings nicht akzeptabel, sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Rüdiger Schulze. Der Arbeitgeber hatte zuletzt Einkommenserhöhungen in zwei Stufen von 3,8 und 3,0 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten vorgeschlagen. ver.di hingegen fordert für die 130.000 Beschäftigten der Telekom 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt.
Tarif-Einigung bei Post
Die 160.000 Arbeiter und Angestellten der Deutschen Post AG erhalten vom 1. Juni an 3,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Das teilten die Deutsche Post AG und ver.di, die auch für die Beschäftigten der Post ursprünglich Zuwächse von 6,5 Prozent gefordert hatte, im Anschluss an einen 24-stündigen Verhandlungsmarathon mit.
Vom 1. Juni 2003 erhöhen sich die Löhne und Gehälter um weitere 3,2 Prozent. Außerdem erhalten die Mitarbeiter eine Einmalzahlung für Mai in Höhe von 43 Euro. Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis April 2004. 80.000 der insgesamt 240.000 Postler sind Beamte. Sie sollen eine Einmalzahlung von 150 Euro erhalten.
Warnstreiks bei der Deutschen Bank
Mehr als 700 Beschäftigte in den drei Computerzentren der Deutschen Bank in Hamburg, Düsseldorf und Eschborn bei Frankfurt am Main legten vorübergehend die Arbeit nieder. Durch den Warnstreik verzögerte sich nach Angaben von ver.di der Auslandszahlungsverkehr des Instituts.
ver.di fordert für die 460.000 Beschäftigten im Bankensektor 6,5 Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber haben bisher kein Angebot vorgelegt. Am 13. Juni sollen die Tarifverhandlungen fortgesetzt werden. Sollte es zu keiner Einigung kommen droht die Gewerkschaft auch in dieser Branche mit einer Urabstimmung über einen Streik.
Quelle: ntv.de