Politik

Von Kiel bis München Warnstreiks der IG-Metall

Die Welle der Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie hat jetzt fast ganz Deutschland erfasst. Zehntausende zwischen Kiel und München folgten am Montag dem Aufruf der IG-Metall. Im voraussichtlichen Pilotbezirk Baden-Württemberg präsentierte die IG-Metall den Arbeitgebern neue Vorschläge. Ein Durchbruch wurde in dieser Verhandlungsrunde wurde nicht erwartet.

Mit den Arbeitsniederlegungen soll der Gewerkschaftsforderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn Nachdruck verliehen werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft den Einstieg in einen gemeinsamen Entgeltrahmentarifvertrag zur Angleichung der Einkommen von Arbeitern und Angestellten. Die Arbeitgeber bieten je 2 Prozent für das jahr 2002 und 2003 an.

Nach Gewerkschaftsangaben kamen insgesamt 45.000 Metaller dem Aufruf zu Warnstreiks nach. Allein beim Autokonzern DaimlerChrysler in Sindelfingen bei Stuttgart demonstrierten nach Polizeiangaben 15.000 Beschäftigte. In bayerischen Fabriken schlossen sich rund 9.000 Metaller den Warnstreiks an. 3.000 Gewerkschaftsmitglieder waren in Thüringen an den Aktionen beteiligt.

IG-Metall-Chef Klaus Zwickel kündigte eine Ausweitung der Warnstreiks an. "Ab sofort werden wir täglich bundesweit 50.000 bis 60.000 Beschäftigte mobilsieren", sagte er der "Bild"-Zeitung. Ein Abweichen von der 6,5-Prozent-Forderung lehnte Zwickel erneut ab.

Vorsichtige Annäherung in Südwest

In Ludwigsburg (Baden-Württemberg) begannen Arbeitgeber und Gewerkschaft eine neue Verhandlungsrunde. Ihr Tarifbezirk Südwest gilt als aussichtsreichster für einen Pilotabschluss. In einzelnen Punkten habe es eine "vorsichtige Annäherung" gegeben, sagte ein IG-Metall-Sprecher. Den Informationen zufolge soll die Gewerkschaft den Arbeitgebern eine fünfjährige Übergangsfrist zur Angleichung der Arbeitergehälter an die höheren Angestelltengehälter vorgeschlagen haben. Eine Einigung für Montag wurde nicht erwartet.

Quelle: ntv.de

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