Politik

Entscheidene Phase beginnt Warnstreiks der Metaller

Zu Beginn der entscheidenden Tarifrunden für die Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall zehntausende Beschäftigte zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen. Schwerpunkt der Aktionen an diesem Montag wird Baden-Württemberg, wo die Tarifparteien in Ludwigsburg zur fünften Verhandlungsrunde zusammenkommen.

Baden-Württembergs IG Metall-Bezirksleiter Berthold Huber rechnet dabei nicht mit einem Durchbruch. "Ich hoffe aber, dass wir beim Komplex Entgeltrahmentarifvertrag einen guten Schritt vorankommen werden", sagte Huber am Sonntag in Stuttgart. Er sehe Chancen für einen Pilotabschluss im Südwesten. Auch Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser deutete in der "Welt am Sonntag" einen möglichen bundesweiten Pilotabschluss im Südwesten an.

Unterdessen verlangte IG Metall-Vorsitzender Klaus Zwickel von den Arbeitgebern erneut ein deutlich höheres Angebot. Kannegiesser sieht dagegen zunächst die IG Metall am Zug. Gewerkschaft und Arbeitgeber bekräftigten dennoch ihre Absicht, eine Lösung am Verhandlungstisch erreichen zu wollen.

Die IG Metall fordert für die 3,6 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt für 2002 sowie den Einstieg in ein gemeinsames Entgelt für Arbeiter und Angestellte (ERA). Die Arbeitgebern haben bislang Erhöhungen von je zwei Prozent für 2002 und 2003 angeboten. Zwickel sagte bei einer Funktionärskonferenz in Hamburg, dies sei "zu mager". Die Arbeitgeber müssten ihr Angebot "in den nächsten Tagen deutlich erhöhen". Bis zum 27. April müsse klar sein, ob eine Verhandlungslösung trägt. Gesamtmetall-Präsident Kannegiesser lehnte dies ab.

Zehntausende im Ausstand

In Baden-Württemberg sind am Montag 40 Warnstreiks mit etwa 30.000 Teilnehmern geplant. Allein bei DaimlerChrysler in Sindelfingen legen 10.000 Beschäftigte kurzzeitig die Arbeit nieder. In Bayern sind mehr als 8.000 Arbeitnehmer in 18 Betrieben zu Warnstreiks aufgerufen. Schwerpunkte der Aktionen werden München, Nürnberg und Penzberg sein.

Auch in Thüringen, wo am Montag in Jena in vierter Runde für die 71.000 Beschäftigten der Branche weiter verhandelt wird, sind massive Warnstreiks geplant. Protestaktionen soll es auch in Berlin, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen und Saarlandgeben.

Quelle: ntv.de

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