Australien befürchtet Katastrophe Warnung vor Terroranschlag
13.08.2003, 09:52 UhrDie australische Regierung befürchtet nach den Worten von Ministerpräsident John Howard einen neuen katastrophalen Terroranschlag in der Pazifikregion. Dabei könnten australische Einrichtungen das Angriffsziel sein, warnte Howard mit Bezug auf einen entsprechenden Bericht seines Geheimdienstchefs Dennis Richardson. Der Tatort könnte abermals in Indonesien liegen. Letzterer Einschätzung schloss sich auch die US-Botschaft in Jakarta an.
Der Inselstaat war schon zwei Mal Schauplatz verheerender Terroranschläge. Bei der Explosion von Autobomben vor Nachtclubs auf Bali im vergangenen Oktober kamen 202 Menschen ums Leben, darunter 88 australische Touristen. Am 5. August detonierte ein Sprengsatz vor dem Marriott-Hotel in Jakarta und riss zwölf Menschen in den Tod. Seitdem sind in Australien die Warnungen vor Reisen nach Indonesien verschärft worden. Zugleich bekräftigte Howard seine Entschlossenheit, mit der indonesischen Regierung bei der Bekämpfung des Terrors eng zusammenzuarbeiten.
US-Botschafter Ralph Boyce erklärte in Jakarta, künftige Angriffe könnten sich gegen Wohnanlagen, Schulen, Hotels, Clubs, Restaurants oder Einkaufszentren mit westlichem Publikumsverkehr richten. Die Terroristen wüssten, dass US-Einrichtungen besonders gut bewacht würden, deshalb könnten sie auf leichter zugängliche Ziele ausweichen.
Die Geheimdienste befürchten offenbar, dass sich solch ein schwerer Anschlag wie in Bali wiederholen könnte: "Es gibt die echte Sorge, dass ein katastrophaler Anschlag mit Gewissheit kommt, es ist nur eine Frage der Zeit", sagte der Chef des australischen Geheimdienstes ASIO, Dennis Richardson. Auch er halte dies für wahrscheinlich. Da Australien eng mit den USA verbündet sei und sich aktiv am Kampf gegen den Terrorismus beteilige, sei das Land ein besonders gefährdetes Ziel.
Im Prozess gegen die Attentäter von Bali wurde am Mittwoch der Verdächtige Ali Imron vernommen, der seine Tatbeteiligung bereits gestanden und öffentlich Reue gezeigt hat. Er erklärte vor Gericht, die Täter seien von Rachegedanken gegen die Vereinigten Staaten wegen der Unterdrückung von Muslimen im Nahen Osten und in Afghanistan geleitet worden. Imron ist ein jüngerer Bruder von Amrozi bin Nurhasyim, der am vergangenen Donnerstag zum Tode verurteilt wurde.
Quelle: ntv.de