Angesichts der Piratenüberfälle am Horn von Afrika fordert Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) die deutschen Reeder auf, ihre ausgeflaggten Schiffe wieder unter deutscher Flagge fahren zu lassen. "Wenn deutsche Reeder jetzt nach Schutz rufen, dann sollten sie auch ernsthaft überlegen, ob sie ihre Schiffe nicht besser unter deutscher Flagge fahren lassen", sagte Steinmeier der "Bild am Sonntag".

Der Minister warnte zugleich vor einer Durchquerung der Region – trotz des Militäreinsatzes. "Um es ganz klar zu sagen: Die Gewässer vor dem Horn von Afrika sind aktuell keine Region für Urlaubskreuzfahrten! Auch die deutsche Marine kann nicht jedes Schiff schützen und international ist vereinbart, dass Schiffe mit Hilfsgütern für die darbenden Menschen in Somalia vorn anstehen müssen", sagte Steinmeier.

Auch wenn die Deutsche Marine im Rahmen der EU-Mission Atalanta einen Beitrag dazu leisten werde, die Seewege am Horn von Afrika sicherer zu machen, gelte vorerst weiter, dass der Golf von Aden eines der gefährlichsten Schifffahrtsgebiete weltweit sei. Das Seegebiet hat etwa die achtfache Größe der Bundesrepublik.