Politik

Inspektionstour beim Nachbarn Was macht Kim in China?

Kim in der Botschafts Nordkoreas in Peking - aufgenommen von draußen durch die Fensterscheiben des Gebäudes.

Kim in der Botschafts Nordkoreas in Peking - aufgenommen von draußen durch die Fensterscheiben des Gebäudes.

(Foto: AP)

Nordkoreas Diktator Kim Jong Il bereist China, aber anders als bei "normalen" Staatsgästen erfahren die Chinesen nichts über die Visite. Der "geliebte Führer" aus dem armen, aber hoch gerüsteten Nachbarland will es so. Aus Rücksicht spielt Chinas Führung mit. Spekulationen, Kim würde von seinem Sohn und Nachfolger Kim begleitet, bewahrheiten sich nicht.

Gute bewacht wird das Gästehaus in Peking, in dem der Diktator wohnen soll.

Gute bewacht wird das Gästehaus in Peking, in dem der Diktator wohnen soll.

(Foto: AP)

Auf seiner mysteriösen China-Reise ist Nordkoreas Machthaber Kim Jong Il zu Gesprächen mit der chinesischen Führung in Peking eingetroffen. Beobachter erwarteten Treffen mit Staats- und Parteichef Hu Jintao sowie Regierungschef Wen Jiabao. Spekulationen rankten sich um den Zweck seiner Reise. Im Mittelpunkt dürfte der Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit stehen. Es gab wenig Hoffnung, dass die Verhandlungen über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm wieder in Gang gebracht werden könnten.

Kim Jong Il wurde von seinem Schwager Jang Song Thaek begleitet, berichteten südkoreanische Medien. Er gilt als "Mann des Vertrauens" und soll offenbar auch die Machtübergabe an den Sohn des Diktators Kim Jong Un steuern. Der junge Kim ist auf der Reise nicht dabei. Doch könnte die Nachfolgeregelung eine Rolle bei den Gesprächen in Peking spielen. China gilt als letzter Freund des isolierten kommunistischen Staates.

Lernen vom Nachbarn

Kims Ankunft in Nanjing - keine Fähnchen, keine Blumen, keine winkenden Kinder.

Kims Ankunft in Nanjing - keine Fähnchen, keine Blumen, keine winkenden Kinder.

(Foto: dpa)

Bei seinem dritten China-Besuch in einem Jahr informierte sich Kim Jong Il über die marktwirtschaftliche Entwicklung des boomenden Nachbarlandes. Er besuchte eine Autofabrik, Technologieunternehmen, einen Hersteller von Solaranlagen sowie Kaufhäuser. Der Militärführer, der angeblich das Fliegen hasst, war über Nacht mit seinem Sonderzug von Nanjing in Ostchina nach Peking gefahren.

Nach der Ankunft fuhr sein Konvoi zum Staatsgästehaus Diaoyutai im Westen der Hauptstadt. Der skurrile Militärführer war schon am Freitag unter strenger Geheimhaltung in China eingetroffen und hat seither die Städte Mudanjian und Changchun in Nordostchina sowie dann Yangzhou nahe Shanghai und Nanjing in Ostchina besucht. Auf nordkoreanischen Wunsch hin wahrt Chinas Regierung immer Stillschweigen über seine Visiten, bis der Militärführer wieder nach Nordkorea zurückgekehrt ist.

Quelle: ntv.de, dpa

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