Ukraine bittet USA um Waffen Washington will Moskau nicht provozieren
14.03.2014, 10:00 Uhr
Eine pro-russische Solidaritätsveranstaltung in Moskau für die Menschen auf der Krim.
(Foto: dpa)
Bei seinem Besuch in Washington spricht der Chef der ukrainischen Übergangsregierung, Jazenjuk, wohl nicht nur über humanitäre Hilfe mit US-Präsident Obama. Gefragt sind offenbar auch Waffen und Geheimdienstinformationen. Das Pentagon hält sich zurück.
Die ukrainische Übergangsregierung hat die USA gebeten, ihre Armee mit Waffen, Munition und Geheimdienstinformationen zu unterstützen. Das berichten hochrangige US-Regierungsvertreter. Die USA wollten zwar vorerst keine Militärhilfen leisten, um die Spannungen mit Russland nicht weiter anzuheizen, prüften aber die Anfrage, die der Chef der ukrainischen Übergangsregierung, Arsenji Jazenjuk, während seines Besuchs bei US-Präsident Obama gestellt habe. Noch scheut das Pentagon davor zurück, das ukrainische Militär im schwelenden Konflikt mit Russland direkt zu unterstützen.
Derzeit würden aber die Anfragen der neuen Regierung in Kiew "geprüft", sagten zwei Regierungsvertreter in Washington. Bislang sei lediglich entschieden worden, die Ukraine mit Lebensmitteln für die Armee zu versorgen. Der republikanische Senator John McCain bezeichnete die Berichte aus der Ukraine als "zutiefst beunruhigend". Die USA dürften das Opfer einer Aggression nicht mit einem Waffenembargo belegen. Nun sei es an der Zeit, Solidarität mit der ukrainischen Regierung zu zeigen.
Der Sprecher des Repräsentantenhauses, der Republikaner John Boehner, verurteilte bereits vor Tagen das Vorgehen Russlands als "feindliche Aggressionsakte". Putin habe "bewiesen, dass er eine Bedrohung und eine Gefahr für die Stabilität in der Region ist". Dafür müsse er "zur Rechenschaft gezogen werden".
Das "Wall Street Journal" hatte unter Berufung auf US-Beamte berichtet, die ukrainische Regierung habe das Verteidigungsministerium in Washington um Waffen und Munition, Kommunikationsausrüstung, Geheimdienstinformationen, Treibstoff für Flugzeuge und Nachtsichtgeräte gebeten.
Russland hat faktisch die Kontrolle über die ukrainische Halbinsel Krim übernommen. Am Sonntag soll dort ein Referendum über einen Anschluss an Russland stattfinden. Westliche Staaten, darunter Deutschland, stufen das Referendum als illegal ein und drohen der Regierung in Moskau mit Sanktionen, sollte sie sich die Krim einverleiben.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa/AFP