Politik

Kommunalwahl in Bayern Watsche für die CSU

Die CSU hat bei der ersten Wahl unter dem neuen Führungsduo eine empfindliche Schlappe in den größten bayerischen Städten erlitten. In München und Nürnberg erzielten die amtierenden SPD-Oberbürgermeister bei den Kommunalwahlen laut vorläufigen Ergebnissen Rekordwerte von rund zwei Dritteln der Stimmen. In sieben kreisfreien Städten, 52 kreisangehörigen Gemeinden und 15 Landkreisen fällt die Entscheidung über die Führungsspitzen laut Bayerischem Landesamt für Statistik erst bei der Stichwahl am 16. März. CSU-Chef Erwin Huber sprach dennoch von einem Erfolg für seine Partei.

CSU sieht einen Erfolg

Fünf Monate nach dem Amtsantritt von Huber und Ministerpräsident Günther Beckstein galt die Abstimmung als erste Bewährungsprobe für die neue Spitze. "Die CSU hat den Stimmungstest bestanden", sagte der Parteichef. Die Niederlagen in den beiden größten Städten seien zu erwarten gewesen. Kommunalwahlen seien Persönlichkeitswahlen. Bundes- oder landespolitische Themen hätten sich nicht niedergeschlagen. "Gegen die populären Amtsinhaber war in München und Nürnberg kein Kraut gewachsen."

In der Landeshauptstadt baute der seit 15 Jahren regierende SPD-Oberbürgermeister Christian Ude sein Spitzenergebnis von 2002 um 2,2 Prozentpunkte auf 66,7 Prozent aus. CSU-Herausforderer Josef Schmid kam lediglich auf 24,5 Prozent - und erzielte damit den schlechtesten Wert unter allen Bewerbern, die Ude in der Vergangenheit im Amt hatten ablösen wollen. Der wiedergewählte Oberbürgermeister sagte: "Mehr an Vertrauen und Zustimmung der Bevölkerung kann man sich gar nicht wünschen." Er kündigte an, im Stadtrat die Zusammenarbeit mit den Grünen fortzusetzen. In München regiert seit 18 Jahren ein rot-grünes Bündnis im Rathaus, das älteste in Deutschland.

Geringe Wahlbeteiligung

In Nürnberg behauptete sich SPD-Amtsinhaber Ulrich Maly mit 64,3 Prozent (plus 15,1 Prozentpunkte). CSU-Kandidat Klemens Gsell, derzeit dritter Bürgermeister in der Frankenmetropole, sackte dagegen um 18,5 Prozentpunkte auf 27,4 Prozent ab. In Augsburg erzielte der als Favorit ins Rennen gegangene Wengert 40,6 Prozent. Sein noch parteiloser Herausforderer Kurt Gribl, der jetzt in die CSU eintreten will, kam auf 43,6 Prozent. Wengert begründete sein schlechtes Abschneiden mit der geringen Wahlbeteiligung.

CSU-Chef Huber setzte auf die Stichwahlen in zwei Wochen: "Wir haben gute Möglichkeiten, dass wir in Zukunft mehr Oberbürgermeister von der CSU haben als bisher." Die Christsozialen stellten in den vergangenen sechs Jahren mehr als die Hälfte aller Bürgermeister. Die Partei bleibe auf kommunaler Ebene stärkste Kraft im Freistaat, sagte Huber. Traditionell liegt die CSU in den kleineren Kommunen vorn, während die SPD in den großen Städten Bayerns punktet.

Der Chef der bayerischen SPD-Landtagsfraktion, Franz Maget, nannte das Wahlergebnis "eine gute Vorlage für die Landtagswahl im September". Die großen Städte setzten immer einen Trend für den gesamten Freistaat. Im Herbst will die CSU ihre absolute Mehrheit im Maximilianeum verteidigen.

Quelle: ntv.de

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