Die wegen Stasi-Äußerungen umstrittene niedersächsische Linke-Landtagsabgeordnete Christel Wegner will trotz massiver Rücktrittsforderungen auch aus den eigenen Reihen ihr Mandat behalten. "Ich gebe das Mandat nicht zurück", sagte Wegner in Hannover.

Wegner hatte vorige Woche in der ARD die Berliner Mauer verteidigt. Zugleich forderte sie die Wiedereinführung einer Staatssicherheitsbehörde (Stasi) nach DDR-Vorbild. Wegner war Ende Januar als Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) für die Linke in den Landtag in Hannover gewählt worden.

Die Bundes- und Landesspitze der Linke sowie Politiker anderer Parteien hatten vehement gefordert, dass Wegner ihr Mandat wegen der Äußerungen zurückgeben solle. Linke-Landeschef Diether Dehm sagte, er könne nicht bestätigen, dass Wegner ihr Mandat behalten wolle. Er habe am Samstag mit ihr gesprochen, dabei habe Wegner ihm gesagt, sie werde in den nächsten Tagen eine Entscheidung treffen. Dehm sagte, sollte Wegner ihr Mandat nicht zurückgeben, werde sie kein Mitglied der Linke-Fraktion sein. Wegner wäre dann fraktionsloses Mitglied des Landtages in Hannover.