Bürgermeisterwahl in New York Weiner aus dem Rennen
11.09.2013, 08:12 Uhr
Der wegen eines Sexskandals aus dem Kongress ausgeschiedene US-Politiker Anthony Weiner hat vorerst keine Chance mehr auf das Amt des Bürgermeisters von New York. Weiner belegte bei einer Vorwahl nach Auszählung von 97 Prozent der Stimmen den letzten Platz der fünf demokratischen Kandidaten und darf bei der endgültigen Bürgermeisterwahl im November somit nicht mehr antreten.
Weiner galt einst als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge von Bürgermeister Michael Bloomberg. Der parteilose Politiker darf nach drei Amtszeiten nicht erneut kandidieren. Der Demokrat Weiner musste dann im Juni 2011 allerdings zugeben, erotische Onlinekontakte gleich mit mehreren Frauen gepflegt und über Twitter anzügliche Fotos von sich verschickt zu haben.
Der Skandal war ins Rollen gekommen, weil Weiner eine Nahaufnahme seiner eng anliegenden Unterhose mit offenkundiger Ausbeulung versehentlich ins Netz gestellt hatte. Nachdem Weiner die Vorwürfe zunächst eine Woche lang abstritt, gestand er schließlich unter Tränen sein Fehlverhalten ein. Weiners Ehefrau Abedin war einst eine ranghohe Mitarbeiterin der früheren US-Außenministerin Hillary Clinton.
Auch Spitzer ist raus
Auf dem ersten Rang landeten für die Republikaner der frühere Chef der New Yorker Verkehrsbehörde, Joseph Lhota, und für die Demokraten der derzeitige Bürgerbeauftragte der Millionenmetropole, Bill de Blasio. Ob de Blasio sich noch bei einer Stichwahl mit dem Zweitplatzierten William Thompson messen muss, wird sich aufgrund des knappen Ergebnisses erst nach Auszählung aller Stimmen ergeben.
Neben Weiner flog bei der Vorwahl noch ein weiterer Skandalpolitiker aus dem Rennen: Der wegen einer Prostituiertenaffäre 2008 von seinem Amt als New Yorker Gouverneur zurückgetretene Eliot Spitzer wollte oberster Bilanzprüfer werden, konnte aber nicht genügend Stimmen einsammeln. Stattdessen darf sein Gegenkandidat Scott Stringer, derzeit Bezirksbürgermeister von Manhattan, bei der Wahl im November als demokratischer Kandidat für das Amt antreten.
Quelle: ntv.de, jmü/dpa