Politik

US-Demokrat in Cybersex-Affäre Weiner tritt zurück

Der Druck ist zu groß geworden: Der demokratische US-Abgeordnete Weiner will Medienberichten zufolge noch heute seinen Rücktritt bekannt geben. Damit zieht er die Konsequenzen aus der Cybersex-Affäre - anzügliche Fotos im Internet hatten Weiner verraten.

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Weiners Karriere ist fürs erste vorbei.

(Foto: AP)

Der wegen einer Cybersex-Affäre in die Schlagzeilen geratene US-Abgeordnete Anthony Weiner tritt zurück. Er werde diesen Schritt noch heute bekanntgeben, berichteten Medien unter Berufung auf Freunde des Politikers.

Zuvor hatte sich der Demokrat bereits in therapeutische Behandlung begeben, um ein "besserer Ehemann" und ein "gesünderer Mensch" zu werden, wie eine Sprecherin sagte. Weiner ist mit einer hochrangigen Mitarbeiterin von US-Außenministerin Hillary Clinton verheiratet.

In den vergangenen drei Wochen waren eine Reihe von anzüglichen Fotos des 46-Jährigen im Internet aufgetaucht. Die Affäre war Ende Mai ins Rollen gekommen, als Weiner eine Nahaufnahme seiner eng anliegenden Unterhose mit verdächtiger Ausbeulung versehentlich über den Online-Kurznachrichtendienst Twitter ins Internet gestellt hatte.

Druck zu groß geworden

Nachdem er die Vorwürfe zunächst eine Woche lang abstritt und angebliche Hacker dafür verantwortlich machte, gestand er dann auf einer Pressekonferenz unter Tränen ein, anzügliche Fotos ins Internet gestellt und mit sechs Frauen erotische E-Mails ausgetauscht zu haben.

Weiner galt bislang als hoffnungsvoller politischer Aufsteiger in der Partei von Präsident Barack Obama. Der Druck auf ihn, sein Amt aufzugeben, war in dieser Woche immer stärker geworden. Am Wochenende hatten bereits führende Demokraten den Rücktritt des 46-Jährigen gefordert. Weiner lehnt dies mit der Begründung ab, er habe die Frauen nie getroffen und überdies keine außerehelichen Affären gehabt. Zuletzt hatte aber auch Obama ihm den Rücktritt nahegelegt. Das Verhalten Weiners sei "zutiefst unangemessen" gewesen.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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