Politik

Irakischer Waffenbericht "Weit, weit, weit entfernt"

Der irakische Rüstungsbericht enthält nach Auffassung der USA große Lücken. Das berichtet die "New York Times" am Freitag unter Berufung auf US-Regierungsvertreter und -Diplomaten. Die Liste der irakischen Waffenprogramme habe einem ersten Eindruck zufolge "Lücken, die groß genug sind, dass ein Panzer durchkommt", zitiert das Blatt einen US-Vertreter.

Nach Informationen des n-tv Partnersenders CNN ist das Weiße Haus der Auffassung, "dass die irakische Erklärung weit, weit, weit entfernt von dem ist, was Bagdad hätte offenlegen müssen".

Die USA haben bereits angekündigt, dass sie einen unvollständigen Bericht als Verstoß gegen die jüngste UN-Resolution zur Abrüstung des Irak betrachten. Damit könnte eine Lücke in dem 12.000 Seiten starken Bericht ein Anlass für einen Militärschlag sein. Offiziellen US-Angaben zufolge wird die Prüfung der irakischen Liste noch Tage und Wochen in Anspruch nehmen.

Als Beispiel nannten die Informanten der "New York Times " Hinweise auf den Verbleib einer Reihe von chemischen und biologischen Waffen, die von den UN-Inspektoren bereits bei der Unterbrechung ihrer Kontrollen vor vier Jahren vermisst worden seien. "Unsere vorläufige Beurteilung ist", dass große Teile des Berichts "wiederverwertetes Material zu sein scheint ", sagte ein UN-Diplomat der Zeitung.

Inspektoren stehen vor verschlossenen Türen

Bei ihren Kontrollen im Irak standen die UN-Waffeninspektoren am Freitag erstmals vor verschlossenen Türen. Als sie eine pharmazeutische Fabrik in der Nähe von Bagdad durchsuchen wollten, waren viele Verantwortliche der Anlage nicht anwesend. Für mehrere Räume fehlten die Schlüssel.

Es war das erste Mal, dass die Inspekteure an einem Freitag, dem islamischen Wochenfeiertag, Kontrollen durchführten. Der Irak erklärte die Lagerräume seien lediglich verschlossen gewesen, da die meisten Mitarbeiter wegen des Feiertags nicht anwesend gewesen seien.

Der Irak bestreitet, Massenvernichtungswaffen zu besitzen. Der UN-Resolution gemäß hat das Land zum 8. Dezember die Liste seiner Waffenprogramme vorgelegt und lässt die Kontrollen der UNO wieder zu. Bei Verstößen gegen die Resolution haben die USA und Großbritannien mit einem Militärschlag gedroht.

Quelle: ntv.de

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