Bundeswehr-Skandal "Weltmacht in Gefahr"
15.04.2007, 17:21 UhrEin Video, in dem ein Bundeswehr-Rekrut während der Ausbildung zum fiktiven "Feuern" auf Afroamerikaner im New Yorker Stadtteil Bronx aufgefordert wird, hat in den USA Empörung ausgelöst. Der schwarze Bürgerrechtler Al Sharpton rief nach Medienberichten vom Sonntag Präsident George W. Bush auf, das Video zu verurteilen. Die auf dem Band dargestellten Stereotypen machten es schwierig für die USA, als Weltmacht zu fungieren.
Der Bürgermeister der Bronx, Adolfo Carrion, forderte die Bundesregierung dazu auf, sich von dem Video zu distanzieren. Er forderte zudem eine Entschuldigung von der Bundeswehr. Das sei sie den USA, den Afroamerikanern in der Bronx und auf der Welt schuldig, sagte Carrion, der nach eigenen Angaben erst vor kurzem bei einer Deutschland-Visite für mehr Touristenbesuche in seinem Stadtteil geworben hatte.
Der demokratische New Yorker Staatssenator Jeff Klein aus der Bronx verlangte ebenfalls eine Entschuldigung. Mit dem Video seien nicht nur die Einwohner des Stadtteils, sondern alle Afroamerikaner beleidigt worden, zitierten ihn US-Medien. Der ebenfalls demokratische Abgeordnete im Kongress des Staates New York, Jose Serrano, kündigte an, dass er an diesem Montag mit dem deutschen Konsulat der Stadt über den Vorfall sprechen werde.
Der Vorfall soll sich in der Feldwebel-Schmid-Kaserne im schleswig-holsteinischen Rendsburg im Juli 2006 ereignet haben.
Quelle: ntv.de