Politik

Gillard vs. Obama Wer hat den härteren Job?

Als erster schwarzer Präsident der USA habe Barack Obama es nicht leicht, räumt die australische Ministerpräsidentin Julia Gillard ein. "Aber versuchen Sie mal, an meiner Stelle zu sein", sagt sie dem Präsidenten. Sie sei schließlich Single, kinderlos und Atheistin.

"Sie glauben, es ist hart, Afro-Amerikaner zu sein?" Barack Obama und Julia Gillard.

"Sie glauben, es ist hart, Afro-Amerikaner zu sein?" Barack Obama und Julia Gillard.

(Foto: REUTERS)

Australiens Premierministerin Julia Gillard hat sich einem Zeitungsbericht zufolge bei US-Präsident Barack Obama über ihren "harten Job" beklagt. Laut einem Bericht des "Sydney Morning Herald" stellte Gillard Obama die Frage, ob es wohl schwieriger sei, als Afro-Amerikaner an der Spitze der Vereinigten Staaten zu stehen oder als unverheiratete Frau an der Spitze der australischen Regierung.

Die Zeitung beruft sich auf eine Rede Gillards bei einem öffentlichen Auftritt in Sydney in der vergangenen Woche. Dort habe sie das Publikum mit der Geschichte unterhalten, wie sie mit Obama Witze über die Vorurteile mache, mit denen sie beiden zu kämpfen hätten. "Ich sage ihm: Sie glauben, es ist hart, Afro-Amerikaner zu sein? Versuchen Sie mal, an meiner Stelle zu sein. Versuchen Sie mal, Atheistin, kinderlos und alleinstehende Frau als Premierministerin zu sein", sagte Gillard demnach.

Gillard steht seit Juni 2010 an der Spitze der Regierung. Vor wenigen Wochen entschied sie einen parteiinternen Machtkampf gegen den früheren Regierungschef Kevin Rudd für sich. Gillard leitet eine Minderheitsregierung, die nur mit der Hilfe unabhängiger Abgeordneter Beschlüsse fassen kann. In Umfragen liegt Gillards Labor-Partei derzeit nur bei rund 27 Prozent.

In ihrer Rede betonte sie, es wäre voreilig, ein Ende ihrer Regierung zu erwarten, denn bislang habe ihre gesamte Amtszeit allen politischen Regeln widersprochen. Nach "normalen politischen Maßstäben" sei es "unmöglich" zu erklären, wie sie Regierungschefin werden konnte, sagte Gillard. Auch sei es in diesem Sinne unmöglich zu erklären, wie ihre Regierung so "gigantische" Reformen habe durchsetzen können.

Quelle: ntv.de, hvo/AFP

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