Politik

Verkürzte Wehrpflicht nur der Anfang Westerwelle für schnelles Ende

Gerade hat die Koalition die Verkürzung des Wehrdienstes auf sechs Monate beschlossen. Doch während die Union prinzipiell an der Wehrpflicht festhalten will, macht die FDP deutlich, es geht ums Ganze.

(Foto: picture alliance / dpa)

FDP-Chef Guido Westerwelle dringt auf eine rasche Umwandlung der Bundeswehr in eine Freiwilligenarmee. Er halte ein Ende der Wehrpflicht in dieser Wahlperiode für möglich, sagte Westerwelle dem "Hamburger Abendblatt". Es wäre die richtige Entscheidung, die Dienstpflicht so bald wie möglich auszusetzen. Dabei gehe es ihm nicht um Einsparungen, sondern um Wehrgerechtigkeit.

"Es kann nicht sein, dass nur noch 16 Prozent eines Jahrgangs ihren Wehrdienst ableisten, während viele andere zur selben Zeit ihre beruflichen Chancen verbessern können", sagte der Außenminister. "Das berührt den Gleichheitsgrundsatz in unserer Verfassung."

Den seit 1. Juli von neun auf sechs Monate verkürzten Wehrdienst nannte Westerwelle einen Fortschritt. Er begrüße, dass sich auch Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) ganz unvoreingenommen mit der Frage einer Freiwilligenarmee beschäftigt.

Guttenberg rechnet derzeit mehrere Modelle für eine Truppenreduzierung durch. Dabei war auch die Abschaffung der Wehrpflicht ins Gespräch gekommen. Eine Entscheidung gibt es dazu aber noch nicht. Ebenfalls im "Hamburger Abendblatt" warnte Guttenberg jedoch vor zu großen Erwartungen an das Sparpotenzial. Es wäre eine Milchmädchenrechnung zu glauben. dass durch die Abschaffung der durch eine Alternative sofort große Summen eingespart werden könnten. Es müsse zunächst Geld investiert werden, um die Bundeswehr attraktiver zu machen.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen