Politik

FDP vor dem Parteitag Westerwelle gegen Bezeichnung "Kanzlerkandidat"

Der designierte FDP-Chef Guido Westerwelle hat sich abermals skeptisch über einen eigenen FDP-Kanzlerkandidaten geäußert. Die FDP müsse "in jeder Facette glaubwürdig für die Menschen sein", wenn sie bei der Bundestagswahl 18 Prozent der Wählerstimmen erreichen wolle, sagte Westerwelle der Tageszeitung "Die Welt". In diesem Zusammenhang könnte argumentiert werden: "Ihr wollt 18 Prozent, aber auch mit 18 Prozent stellt man nicht den nächsten Kanzler."

Im Kern gehe es "doch nur um eine semantische Frage". Die FDP werde keinen Wahlkampf machen für den Kanzlerkandidaten einer anderen Partei, sondern "für ihr eigenes Programm, für ihr eigenes Führungsteam und für ihren eigenen Spitzenkandidaten ". Da sei die Bezeichnung "Kanzlerkandidat" überflüssig.

Am Sonntag hatten sich bereits die hessische FDP-Chefin Ruth Wagner und der saarländische FDP-Vorsitzende, Karl-Josef Jochem, gegen einen eigenen Kanzlerkandidaten ausgesprochen. Nur wenn die Liberalen bei der nächsten Wahl über 20 Prozent der Stimmen erhielten, könnte man nochmals über die Aufstellung eines Kandidaten für die Bundestagswahl 2002 reden.

Damit erteilten auch Wagner und Jochem den Plänen des nordrhein-westfälischen FDP-Chefs Jürgen Möllemann eine eindeutige Absage. Der erneuerte jedoch seine Forderung nach einem FDP-Kanzlerkandidaten. Offenbar möchte er selbst gerne Kanzlerkandidat seiner Partei werden. Möllemann hatte sich vor wenigen Tagen skeptisch über eine mögliche Kandidatur des designierten FDP-Vorsitzenden Guido Westerwelle geäußert.

Die niedersächsischen Freidemokraten wollen Westerwelle als FDP-Kanzlerkandidaten vorschlagen. Einen entsprechenden Antrag kündigte die Landespartei am Sonntag für den am 4. Mai in Düsseldorf beginnenden Bundesparteitag an. Der Parteitag müsse klarstellen, dass Westerwelle die unangefochtene Nummer eins ist, sagte Landes-FDP-Chef Walter Hirche.

Quelle: ntv.de

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