Der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle will nach einem Zeitungsbericht seine Teilnahme am geplanten Fernsehduell von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und seinem Herausforderer Edmund Stoiber (CSU) vor dem Bundesverfassungsgericht einklagen.

Ausschlaggebend für diese Entscheidung sei ein Rechtsgutachten des Staatsrechtlers Martin Morlok gewesen, berichtete "Die Welt" unter Berufung auf Parteikreise. Morlok komme darin zu dem Schluss, dass die FDP bei einer Verfassungsklage "gute Chancen" habe.

Das Gutachten wollen Morlok und FDP-Generalsekretärin Cornelia Pieper heute in Berlin vorstellen. Westerwelle hatte bereits zu Wochenbeginn mitgeteilt, über einen Gang nach Karlsruhe ernsthaft nachzudenken.

Sollte sich die FDP mit ihrer Rechtsauffassung durchsetzen, wären nur die öffentlich-rechtlichen Sender gezwungen, Westerwelle am Duell am 8. September teilnehmen zu lassen. RTL strahlt zusammen mit Sat.1 bereits am 27. August ein Duell aus und hat als privater Sender bereits angekündigt, Westerwelle auch bei einem Erfolg in Karlsruhe nicht einzuladen.