Politik

Fernsehduell der Kandidaten Westerwelle will mitmachen

Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte. Heißt es. Nur für den FDP-Chef und Kanzlerkandidaten Guido Westerwelle scheint diese Weisheit nicht zu gelten, vielmehr möchte auch er beim TV-Duell zwischen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und dessen Herausforderer Edmund Stoiber mitstreiten dürfen. Nun erwägt er ernsthaft, seine Teilnahme beim TV-Duell gerichtlich zu erzwingen.

"Vieles spricht dafür, dass wir zumindest gegen die öffentlich-rechtlichen Sender vor das Bundesverfassungsgericht gehen", sagte Westerwelle in Berlin. Es sei eine "unfaire Wettbewerbsverzerrung", wenn von drei Kanzlerkandidaten nur zwei im Fernsehen zu sehen sein sollten.

Das erste TV-Duell zwischen Schröder und Stoiber wird laut Plan am 25. August von den Privatsendern RTL und SAT.1 ausgestrahlt. Am 8. September soll der zweite Schlagabtausch von ARD und ZDF übertragen werden.

"Verletzung der Chancengleichheit"

Die Entscheidung über eine Klage soll laut Westerwelle "in Kürze" fallen. Dazu werte die Partei derzeit ein Gutachten des Staatsrechtlers Martin Morlock aus. Das FPD-Präsidium hat laut Westerwelle eine Vollmacht für den Gang nach Karlsruhe erteilt, "falls die Auswertung des Gutachtens das ergibt". Die 26 Seiten lange Schrift solle der Öffentlichkeit möglichst bald vorgestellt werden.

Laut ZDF-Politbarometer vom vergangenen Freitag würden 14 Prozent der Wähler für Westerwelle stimmen, falls der Kanzler in Deutschland direkt gewählt würde. Laut dieser Umfrage vom Juni kam Schröder auf 47 Prozent und Stoiber auf 32 Prozent.

"Mindestens sieben Millionen Menschen, die zur Zeit den dritten Kandidaten wollen, werden unfair behandelt", meinte Westerwelle. Die FPD plant außer der möglichen Klage eine Unterschriftenkampagne gegen die "Verletzung der Chancengleichheit" durch die Fernsehanstalten.

Quelle: ntv.de

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