Lediglich in Sanaa herrscht noch Alarm Westliche Botschaften öffnen wieder
11.08.2013, 06:55 Uhr
Die deutsche Botschaft in Sanaa gleicht einer Festung. Sie bleibt vorerst geschlossen.
(Foto: dpa)
Mit dem Ende des Ramadan verflüchtigt sich die Furcht des Westens vor Terroranschlägen. Die meisten Botschaften der USA, Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens im Nahen Osten machen wieder auf. Nur in Sanaa machen die Außenministerien noch eine Bedrohungslage aus.
Nach der Terrorwarnung in der vergangenen Woche kehrt für die meisten amerikanischen Auslandsvertretungen langsam die Normalität zurück. Die USA wiedereröffnen 18 von 19 aus Sicherheitsgründen geschlossene diplomatische Vertretungen. Die US-Botschaft in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa hält die Pforten wegen der Bedrohungslage aber weiterhin versperrt. Gleiches gilt für die Vertretungen Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens. Das US-Konsulat im pakistanischen Lahore, das wegen einer Terrorwarnung ebenfalls die Arbeit eingestellt hatte, bleibt ebenfalls vorerst zu.
"Außenminister Westerwelle hat verfügt, dass die Botschaft Sanaa aufgrund einer kritischen Einschätzung der Sicherheitslage bis auf weiteres beschlossen bleibt", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. "Die Sicherheitslage weltweit wird permanent und in enger Abstimmung mit unseren Partnern überprüft. Wir stehen hierzu auch mit unseren US-amerikanischen Partnern in engem Kontakt."
Aus Sorge vor einem möglichen Terroranschlag der Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel bleibe die US-Botschaft in Sanaa geschlossen, sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Jen Psaki. Die Entwicklung in Sanaa und Lahore werde weiterhin analysiert und eine Entscheidung über eine Wiedereröffnung der Vertretungen werde von der Entwicklung abhängig gemacht.
US-Geheimdienste berichten von Al-Kaida-Telefonaten
Auch die französische Botschaft im Jemen bleibt geschlossen. Eine Sprecherin des Außenministeriums konnte noch nicht sagen, ob die Botschaft am Montag wieder öffnen wird. Auch die Botschaft Großbritanniens bleibe bis auf weiteres zu, sagte ein Sprecher des britischen Außenministeriums am Samstag. Man habe alles Personal abgezogen, und bisher gebe es noch keine Entscheidung, wann sie wieder geöffnet werde.
Die diplomatischen Vertretungen waren Ende vergangener Woche nach einer Terrorwarnung der US-Geheimdienste geschlossen worden. Diese hatten angegeben, Telefonate der Al-Kaida-Führung über vermutlich unmittelbar bevorstehende Anschläge abgefangen zu haben.
Derweil haben die USA ihre Raketenangriffe mit ferngesteuerten Drohnen im Jemen nach einem Bericht von CNN fortgesetzt. Dabei seien drei verdächtige Al-Kaida-Mitglieder im Süden des Landes getötet worden, berichtete der TV-Sender am. Einige Zielpersonen konnten demnach in einem Fahrzeug fliehen. CNN bezieht sich auf Aussagen namentlich nicht genannter lokaler Sicherheitsbeamter. Aus Reihen des jemenitischen Verteidigungsministeriums heiße es, dass seit Ende Juni 34 Menschen bei zwölf Drohnenschlägen umgekommen seien.
Quelle: ntv.de