Politik

Ökologische Ausrichtung der Landwirtschaft Wettbewerb, Deklarierung, Produktsicherheit

Die von der Bundesregierung angestrebte ökologische Ausrichtung der Agrarpolitik geht nach Einschätzung von Experten nicht weit genug. Das Gebot der Stunde sei stattdessen mehr Wettbewerb auf dem europäischen Agrarmarkt, heißt es in einer Studie der Dresdner Bank. Die BSE-Krise bietet Anlass, die bestehende Marktordnung in Richtung mehr Wettbewerb und Produktsicherheit zu ändern.

Der Studie zufolge ist die Europäische Agrarmarktordnung fast ausschließlich auf die Belange der Erzeuger und nicht auf die der Verbraucher ausgerichtet. Absatz- und Preisgarantien für die meisten europäische Agarerzeugnisse hätten in der Vergangenheit zu hohen Produktionsüberschüssen geführt. Zugleich sei der Binnenmarkt gegenüber billigen Importen aus Drittländern weitgehend abgeschottet worden.

Die Folgen laut Dresdner Bank: Die Preise für landwirtschaftliche Produkte in der EU sind meist erheblich höher als auf dem Weltmarkt, so liege beispielsweise der Zuckerpreis dreifach über dem Weltmarktniveau. Von den Anbietern werde zwar eine bestimmte Mindestqualität ihrer Produkte verlangt, darüber hinaus gehende Anstrengungen zur Verbesserung von Qualität und Gesundheitsschutz würden aber nicht honoriert.

Eine stärkere Verankerung des Verbraucherschutzes in der Agrarpolitik darf nach Meinung der Fachleute daher nicht bei der Förderung des ökologischenLandbaus stehen bleiben. Der Verbraucher müsse vielmehr die Möglichkeit erhalten, die landwirtschaftlichen Produkte nach Preis und Qualität auswählen zu können. Dafür müsse der Staat mehr Wettbewerb auf dem Agrarmarkt schaffen.

Die Subventionen sollten zunächst aber nicht wegfallen, sondern als direkte Einkommenshilfen gezahlt werden, heißt es in der Studie. Zum zweiten müssten die gesundheitliche Unbedenklichkeit der Inhaltsstoffe gesichert und die Qualität landwirtschaftlicher Produkte verbessert werden. Die Experten regten Mindeststandards an, die von einzelnen Herstellern durchaus übertroffen werdenkönnten. "Der Anreiz dazu ist umso größer, je eher gewährleistet ist, dass der Markt diese Bestrebungen honoriert", hieß es.

Quelle: ntv.de

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