Politik

Möllemann will Führungsduo "Wie Terence Hill und Bud Spencer"

Drei Tage vor dem FDP-Parteitag in Düsseldorf hat der nordrhein-westfälische FDP-Vorsitzende Jürgen W. Möllemann seinen Anspruch auf eine hervorgehobene Rolle in seiner Partei bekräftigt. Dem "Stern" sagte Möllemann, er unterstütze den designierten Parteivorsitzenden Guido Westerwelle. "Und ich erwarte, dass er sich starke Partner ins Boot holt."

Diese Partnerschaft müsse man sich etwa so vorstellen wie bei den Schauspielern Terence Hill und Bud Spencer in dem Film "Die rechte und die linke Hand des Teufels". Für den Fall, dass Westerwelle selbst die Kanzlerkandidatur übernimmt, schloss Möllemann nicht aus, dass er dann oberster Wahlkampfmanager wird.

Im Gespräch mit den "Westfälischen Nachrichten" gestand Möllemann Westerwelle das Zugriffsrecht auf das Amt des Kanzlerkandidaten zu. Gleichzeitig sei Westerwelle in der Pflicht zu prüfen, was die "effizienteste Formation für den Wahlkampf" sei. "Mein Angebot an die Partei steht", so Möllemann weiter.

Noch vor wenigen Tagen hatte sich Möllemann skeptisch über eine mögliche Kandidatur Westerwelles geäußert. Westerwelle selbst steht der Idee eines eigenen Kandidaten distanziert gegenüber. Die FDP müsse "in jeder Facette glaubwürdig für die Menschen sein", wenn sie bei der Bundestagswahl 18 Prozent der Wählerstimmen erreichen wolle, sagte Westerwelle der Tageszeitung "Die Welt" (Montagsausgabe). In diesem Zusammenhang könnte argumentiert werden: "Ihr wollt 18 Prozent, aber auch mit 18 Prozent stellt man nicht den nächsten Kanzler."

Möllemann will Entschuldigung

Von seinem baden-württembergischen Amtskollegen Walter Döring verlangte Möllemann indirekt eine Entschuldigung. Möllemann sagte dem "Stern": "Ich finde seine verbalen Entgleisungen beleidigend und hoffe, er schafft sie aus der Welt." Döring hatte Möllemann wegen dessen Forderung, einen FDP-Kanzlerkandidaten aufzustellen, "größenwahnsinnig" genannt.

Döring erklärte seinerseits in der "Berliner Morgenpost" (Mittwochausgabe), dass er den Streit mit Möllemann noch vor dem Parteitag beilegen will. "Es sollte ein Gespräch unter vier Augen geben, damit es einen erfolgreichen Parteitag gibt ", sagte Döring der Zeitung.

Quelle: ntv.de

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