Politik

Nach herzlosen Worten in Japan Wiederaufbauminister wirft hin

Japans gerade erst ernannter Wiederaufbauminister Matsumoto tritt wegen deplatzierter Bemerkungen zurück. Der Minister hatte bei einem Besuch in der Präfektur Miyagi erklärt, die Regierung werde den Kommunen nicht helfen, wenn diese nicht von sich aus mit guten Ideen für den Wiederaufbau aufwarteten.

Der Minister fand mit seinen Forderungen nicht das Ohr der Betroffenen.

Der Minister fand mit seinen Forderungen nicht das Ohr der Betroffenen.

(Foto: AP)

Schwerer Schlag für Japans Ministerpräsidenten Naoto Kan: Sein gerade erst seit gut einer Woche amtierender Minister für den Wiederaufbau der Ryu Matsumoto reichte seinen Rücktritt ein. Anlass sind umstrittene Äußerungen, die er bei einem Besuch in der vom Erdbeben und Tsunami zerstörten Region machte. Kan wollte nach Angaben des japanischen Fernsehsenders NHK umgehend einen Nachfolger bestimmen. Auch Kan selber steht unter wachsendem Rücktrittsdruck seitens der Opposition wie auch im eigenen Lager. Ihm wird Missmanagement in der Krise vorgeworfen.

Der erst seit einem Jahr amtierende Kan hatte kürzlich ein Misstrauensvotum im Parlament überstanden, nachdem er zuvor seinen Rücktritt in Aussicht gestellt hatte. Sobald die Katastrophe im Atomkraftwerk Fukushima unter Kontrolle sei und es Erfolge beim Wiederaufbau der Katastrophenregion gebe, sei er bereit, abzutreten. Einen Zeitpunkt nannte er gleichwohl nicht. Geht es nach japanischen Medien, könnte sich der Rücktritt seines Wiederaufbauministers auf den Zeitpunkt seines eigenen Ausscheidens auswirken.

Die Region Iwate benötigt mehr als markige Worte.

Die Region Iwate benötigt mehr als markige Worte.

(Foto: picture alliance / dpa)

Matsumoto soll laut japanischen Medienberichten unter anderem dem Gouverneur der Provinz Iwate gesagt haben, dass seine Regierung nur denjenigen Gemeinden helfen werde, die eigene Ideen für den Wiederaufbau entwickelten. Gemeinden, die das nicht machten, werde man nicht helfen. Matsumoto entschuldigte sich dafür. Er habe sich stets den Opfern verbunden gefühlt. Sollten seine Worte aber als harsch empfunden worden sein, so tue ihm das leid, sagte Matsumoto nach Einreichung seines Rücktrittsgesuchs.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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