Weiß und Schwarz in den USA Wohlstandskluft wächst
13.11.2007, 09:33 UhrVier Jahrzehnte nach der Bürgerrechtsbewegung in den USA gibt es wieder eine wachsende Einkommenskluft zwischen Weißen und Schwarzen. Eine durchschnittliche Familie der schwarzen Minderheit hatte 2004 nur 58 Prozent des Einkommens, das eine durchschnittliche weiße Familie zur Verfügung hatte. 1974 lag dieser Wert noch bei 63 Prozent, wie die Brookings Institution, ein unabhängiges Forschungsinstitut in Washington, mitteilte.
In beiden Bevölkerungsgruppen ist das Einkommen in den vergangenen drei Jahrzehnten zwar gestiegen - vor allem weil die Erwerbsarbeit von Frauen das Familieneinkommen erhöht hat. Bei den Amerikanern mit heller Hautfarbe stieg das inflationsbereinigte verfügbare Haushaltseinkommen aber stärker als bei ihren Landsleuten mit schwarzer Hautfarbe. So hat sich etwa das Einkommen von weißen Frauen innerhalb von 30 Jahren verfünffacht, während es bei männlichen Schwarzen real gesunken ist.
"Insgesamt gehen die Einkommen nach oben", sagte Julia Isaacs von der Brookings Institution. "Aber nicht alle Kinder profitieren gleichermaßen vom amerikanischen Traum." Im Zentrum ihrer Forschungen steht die Frage, inwieweit es Eltern gelingt, ihre Hoffnung zu verwirklichen, dass es die Kinder einmal besser haben als sie selbst. Bei Kindern aus schwarzen Familien mit mittlerem Einkommen gelingt dies der Studie zufolge nur in jedem dritten Fall. Hingegen haben bei den Weißen zwei Drittel der Kinder in Mittelstandsfamilien ein höheres Einkommen als ihre Eltern erzielen können. Für die Untersuchung im Rahmen des Projekts "Economic Mobility" wurden 2.300 Familien über mehr als 30 Jahre hinweg beobachtet.
Quelle: ntv.de