Politik

Neuer Ministerpräsident in Potsdam Woidke übernimmt Brandenburg

Woidke bekam nicht nur Stimmen aus der Koalition.

Woidke bekam nicht nur Stimmen aus der Koalition.

(Foto: dpa)

Der Wechsel an Brandenburgs Regierungsspitze ist perfekt. Der Landtag wählt Dietmar Woidke zum Nachfolger des gesundheitlich angeschlagenen Ex-Ministerpräsidenten Platzeck.

Brandenburgs bisheriger Innenminister Dietmar Woidke (SPD) ist vom Landtag zum neuen Ministerpräsidenten gewählt worden. Der Nachfolger des zuvor aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Regierungschefs Matthias Platzeck (SPD) erhielt 59 von 87 abgegebenen Stimmen. Damit hat er 4 Stimmen mehr erhalten, als die rot-rote Koalition hat. Die Abstimmung erfolgte in geheimer Wahl. Woidke war einziger Kandidat. Er wurde direkt nach der Wahl vereidigt.

Platzeck hatte im Juni einen leichten Schlaganfall erlitten und die Aufgabe aller politischen Spitzenämter beschlossen. Bei seinem Rücktritt nach elf Jahren Amtszeit sagte er noch einmal, die Ärzte und seine Familie hätten eindringlich dazu geraten. Bereits am Montag hatte er den Vorsitz der Landes-SPD an Woidke abgetreten. Platzeck war elf Jahre lang von 2002 bis 2013 Ministerpräsident. Er gehörte seit 1990 zunächst als Minister allen Landesregierungen in Brandenburg an.

Nach seiner Vereidigung ernannte der neue Regierungschef die zuvor formal entlassenen Kabinettsmitglieder erneut. Sie wurden anschließend ebenfalls vereidigt. Der bisherige SPD-Fraktionschef Ralf Holzschuher übernimmt das Innenressort von Woidke. In den anderen Ressorts gibt es keine Veränderungen.

Brandenburger mit Leib und Seele

Der 51-jährige Woidke ist der dritte Brandenburger Ministerpräsident seit der Wende, nach Manfred Stolpe und Platzeck. Woidkes Heimat ist die südostbrandenburgische Lausitz-Stadt Forst. In der deutsch-polnischen Grenzregion wohnt noch immer seine Familie. Der SPD-Politiker hat eine erwachsene Tochter.

Woidke gehört der SPD seit 1993 an. Der studierte Agrarwissenschaftler war in den letzten Jahren der DDR wissenschaftlicher Assistent an der Ost-Berliner Humboldt-Universität und wechselte nach der Wende als Agrarexperte in die Kreisverwaltung von Spree-Neiße. 1994 zog er als SPD-Abgeordneter in den Landtag ein. Zehn Jahre danach wurde er von Platzeck zum Agrarminister der damaligen großen Koalition berufen. Als Ministerpräsident will Woidke im Wesentlichen den Kurs seines Vorgängers fortsetzen.

Quelle: ntv.de, dpa

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