Gedenken an 17. Juni 1953 Wowereit: Keine Verharmlosung von DDR-Unrecht
17.06.2001, 23:50 UhrDie Bundesregierung und der neu gewählte Regierende Bürgermeister Berlins, Klaus Wowereit (SPD), haben am 17. Juni mit einer Kranzniederlegung des gescheiterten Arbeiteraufstandes in der DDR vor 48 Jahren gedacht.
Es sei unvorstellbar, dass es immer noch Leute gebe, die das Unrecht in der DDR verharmlosten, sagte Wowereit. Gerade in Berlin dürfe es bei der Beurteilung von Menschenrechtsverletzungen keine Nachsicht geben. Das gelte insbesondere auch für den Mauerbau, der im Zusammenhang mit den Ereignissen des 17. Juni stehe.
Als Vertreterin der Bundesregierung sagte Familienministerin Christine Bergmann (SPD) bei der Gedenkveranstaltung auf einem Friedhof in Berlin-Wedding, der Volksaufstand in der DDR sei nicht endgültig gescheitert, der Erfolg habe sich 1989 mit dem Fall der Mauer eingestellt.
An der Gedenkveranstaltung nahmen auch der neue Justizsenator Wolfgang Wieland (Grüne), der SPD-Landesvorsitzende Peter Strieder und die PDS-Landesvorsitzende Petra Pau teil.
Vor dem Eingang des Friedhofes protestierten etwa 20 Demonstranten lautstark gegen die Zusammenarbeit der SPD mit der PDS. "Verrat an den Opfern" und "SPD gleich PDS" stand auf ihren Plakaten.
Gedenken in Marienborn
Auch in der Gedenkstätte Marienborn am früheren deutsch-deutschen Grenzübergang wird mit einer Gedenkveranstaltung und einer Ausstellung an den Volksaufstand erinnert. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reinhard Höppner (SPD) und der Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Rolf Schwanitz (SPD), werden dazu erwartet.
Der Aufstand am 17. Juni 1953 wurde mit Hilfe sowjetischer Panzer niedergeschlagen. In der alten Bundesrepublik war der 17. Juni als "Tag der Deutschen Einheit" Nationalfeiertag.
Quelle: ntv.de