Politik

Toter bei Protesten im Senegal Wut über Wades Kandidatur

Viele Menschen im Senegal fühlen sich betrogen.

Viele Menschen im Senegal fühlen sich betrogen.

(Foto: AP)

Seit Tagen gehen Oppositionelle im Senegal auf die Straße. Sie sind wütend, weil der greise Amtsinhaber Wade zum dritten Mal bei der Präsidentschaftswahl antreten darf. Die Polizei reagiert mit Härte. Bei den Unruhen verliert am Abend ein Demonstrant das Leben.

Kritiker bezweifeln die Neutralität des Verfassungsgerichts.

Kritiker bezweifeln die Neutralität des Verfassungsgerichts.

(Foto: AP)

In der senegalesischen Hauptstadt Dakar ist es erneut zu Kämpfen zwischen Anhängern der Opposition und Sicherheitskräften gekommen. Bei den Unruhen sei am Abend mindestens ein Demonstrant ums Leben gekommen, berichtete Radio France International. Die Polizei setzte Tränengas ein. Bereits in den vergangen Tagen waren bei Ausschreitungen in Dakar und in der nördlichen Stadt Podor drei Menschen getötet worden.

Tausende Gegner des langjährigen Präsidenten Abdoulaye Wade waren auf die Straßen gegangen. Sie wandten sich gegen die Entscheidung des Verfassungsgerichts, den 85-Jährigen zum dritten Mal zur Präsidentschaftswahl zuzulassen. Ein Sprecher Wades rief zu nationaler Einheit und der Beendigung jeglicher Form von Gewalt auf.

Die Demonstranten protestierten auch gegen die Entscheidung des Gerichts, die Kandidatur des Weltmusik-Stars und Oppositionsführers Youssou N'Dour abzulehnen. Der Künstler hatte Berufung gegen das Urteil eingelegt, die jedoch ebenfalls abgelehnt wurde. Angeblich konnte der 52-jährige N'Dour nicht genügend gültige Unterschriften sammeln.

Wade ist seit dem Jahr 2000 Präsident des westafrikanischen Landes. Laut 2001 verabschiedeter Verfassung sind im Senegal nur zwei Amtszeiten erlaubt. Darüber setzte sich das Gericht nun hinweg. Im Senegal wird am 26. Februar gewählt.

Quelle: ntv.de, dpa

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