SPD einig "Ypsilanti ist schuld"
08.03.2008, 18:36 UhrKurz vor der Rückkehr von SPD-Chef Kurt Beck auf die politische Bühne in Berlin zeichnet sich kein rasches Ende in der SPD-Debatte über den Umgang mit der Linken ab. Nach zwei Wochen Krankheitspause wird Beck heute Abend in der Hauptstadt erwartet. Zunächst will er sich mit der engsten Führungsspitze der Sozialdemokraten beraten.
Am Montag kommt die SPD dann zu einer Präsidiumssitzung zusammen. Anschließend will sich Beck nach dem Desaster um die Regierungsbildung in Hessen und der Debatte über den Linkskurs seiner Partei vor Journalisten äußern.
Bewegung in Hessen
In Hessen deutete sich bei der SPD eine überraschende Wende an. Die Landtagsabgeordnete Dagmar Metzger erwägt, ihr Mandat niederzulegen. Das könnte bedeuten, dass SPD-Landeschefin Andrea Ypsilanti doch noch eine ausreichende Landtagsmehrheit für eine von der Linken tolerierte Minderheitsregierung sieht. Ypsilanti hatte am Wochenende erkennen lassen, dass sie ihr umstrittenes Vorhaben noch nicht aufgegeben hat. Es sei "erst einmal auf Eis gelegt".
Kritik an Ypsilanti
In der Bundes-SPD wurde erneut Kritik an Ypsilanti laut. Bundestagsvizepräsidentin Susanne Kastner (SPD) sagte der "Bild am Sonntag": "Ich kann über dieses Fiasko nur noch den Kopf schütteln. Ich rate Frau Ypsilanti, Roland Koch ohne Mehrheit regieren zu lassen und vor sich herzutreiben."
Der Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises, Johannes Kahrs, forderte Metzger auf, ihr Mandat nicht niederzulegen und bei ihrer ablehnenden Haltung zu bleiben.
Nichts ist sicher
Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt warnte die SPD in der "Bild am Sonntag" vor einer Zusammenarbeit mit der Linken. Er sei sich zudem "leider nicht mehr sicher", ob sich Beck nicht doch von der Linken zum Bundeskanzler wählen lassen würde.
Quelle: ntv.de