Die Zahl der Länder, die an der Todesstrafe festhalten, ist in den vergangenen eineinhalb Jahren von 51 auf 49 zurückgegangen. Gleichzeitig wurden aber weltweit mehr Menschen hingerichtet als in den Jahren zuvor. Dies geht aus dem Jahresbericht der internationalen Menschenrechtsorganisation "Hands off Cain" (Hände weg von Kain) zur Todesstrafe hervor, der in Rom veröffentlicht wurde. Die Daten von "Hands off Cain" beziehen sich auf das Gesamtjahr 2007 und die ersten sechs Monate 2008.

Den Angaben zufolge wurden in dem Berichtszeitraum mindestens 5851 Menschen hingerichtet. Der Bericht 2006 verzeichnete noch 5635 Hinrichtungen, der Bericht 2005 notierte 5494 Fälle. Die "Spitzenposition" hält weiter China, wo etwa 5000 Menschen hingerichtet wurden, was 85,4 Prozent der Gesamtzahl ausmacht. Zugenommen habe die Zahl der vollstreckten Todesurteile vor allem im Iran (355) und in Saudi-Arabien (166), hieß es weiter. In den USA wurden 42 Exekutionen durchgeführt.

Die Organisation "Hands off Cain" mit Sitz in Rom wurde 1993 gegründet. Ihr gehören Parlamentsabgeordnete und Persönlichkeiten verschiedener Länder an, die sich für ein weltweites Moratorium der Todesstrafe einsetzen.