Nach Boston-Anschlag Justiz behindert? Zarnajews Freunde plädieren auf unschuldig
14.09.2013, 08:37 Uhr
Die drei Freunde Zarnajews sollen die Justiz behindert haben.
(Foto: AP)
Der Boston-Attentäter Zarnajew steht schon länger vor Gericht. Noch aber ist unklar: Welche Rolle spielten drei Bekannte von ihm? Schließlich sollen sie einige seiner Gegenstände nach dem Attentat entsorgt haben.
Drei angeklagte Freunde des überlebenden Attentatsverdächtigen vom Boston-Marathon haben vor einem US-Gericht auf unschuldig plädiert. Zwei jeweils 19 Jahre alten Bekannten von Dschochar Zarnajew wird Behinderung der Justiz vorgeworfen, ein gleichaltriger College-Freund des mutmaßlichen Attentäters muss sich wegen Falschaussage verantworten. Die drei jungen Männer sollen auf Aufforderung Zarnajews hin nach dem Anschlag vom 15. April in das Wohnheimszimmer ihres Freundes gegangen sein und dessen Laptop, einen Rucksack mit explosivem Material sowie andere Gegenstände mitgenommen und teilweise entsorgt haben.
Bei dem Anschlag auf den Boston-Marathon waren drei Menschen getötet und mehr als 260 weitere verletzt worden. Für die Tat werden Dschochar Zarnajew und sein älterer Bruder Tamerlan verantwortlich gemacht. Auf ihrer Flucht sollen sie einen Polizisten erschossen und einen weiteren Beamten schwer verletzt haben. Tamerlan wurde auf der Flucht getötet, Dschochar später schwer verletzt festgenommen.
Der Anwalt eines der drei Angeklagten sagte, sein Mandant habe "keinerlei kriminelle Absicht gehabt, die Justiz zu behindern oder Dschochar in irgendeiner Form zu helfen". Er sei vielmehr "schockiert wie wir alle über das Geschehene" und habe keinen Zusammenhang mit seinem Freund Zarnajew erkennen können, da dieser "weder radikal noch religiös" auffällig gewesen sei.
Den drei Angeklagten drohen bei einer Verurteilung Haftstrafen zwischen 16 und 20 Jahren. Zwei von ihnen könnten zudem aus den Vereinigten Staaten ausgewiesen werden.
Quelle: ntv.de, AFP