Ausgangssperre in Honduras Zelaya führt erste Gespräche
25.09.2009, 08:19 UhrIn Honduras ist es zu einer ersten Vermittlungsaktion zwischen der Übergangsregierung und dem gestürzten Präsidenten Manuel Zelaya gekommen.

Gefangen in der brasilianischen Botschaft: Manuel Zelaya.
(Foto: REUTERS)
In Honduras ist es zu einer ersten Vermittlungsaktion zwischen der Übergangsregierung und dem gestürzten Präsidenten Manuel Zelaya gekommen. Die vier Kandidaten, die sich bei den bevorstehenden Wahlen um die Präsidentschaft bewerben, trafen zunächst mit Interimspräsident Roberto Micheletti und dann mit Zelaya zu Gesprächen zusammen. Zuvor hatte Zelaya, der seit seiner Rückkehr in seine Heimat in der brasilianischen Botschaft untergekommen ist, mitgeteilt, er habe in der Nacht zum Donnerstag bereits mit einem Regierungsvertreter Kontakt gehabt.
Den Namen und die Funktion des Gesprächspartners nannte er allerdings nicht. Er sagte lediglich, die Positionen seien nach wie vor "inflexibel". Bei den Präsidentschaftskandidaten handelt es sich um Porfirio Lobo Sosa von der Nationalen Partei, Elvin Santos von der Liberalen Partei, Felicito Avila von der Democracia Cristiana und Bernhard Martínez von der Sozialdemokratischen Partei. Über Ergebnisse der Gespräche lagen zunächst keine Informationen vor.
Weihbischof bei Micheletti
Vermittelnd schaltete sich auch ein Weihbischof der katholischen Kirche in den Prozess ein, der am Nachmittag mit Micheletti zusammentraf. Die Kirchen in Honduras standen in dem Konflikt stets auf der Seite Michelettis und haben den Staatsstreich vom 23. Juni als notwendig gerechtfertigt.
Immer mehr Menschen in Honduras seien des Konfliktes müde, hieß es in lokalen Medienberichten. Sie forderten die Konfliktparteien auf, die Krise beizulegen. Bei einer großen Pro- Regierungsdemonstration traten die Teilnehmer auch dafür ein, dass Honduras den Konflikt ohne internationale Einmischung lösen solle.
Die Regierung verhängte am Abend erneut eine Ausgangssperre für den größten Teil des Landes, darunter in der Hauptstadt Tegucigalpa. Zelayas Anhänger kündigten erneut Protestmärsche an.
Quelle: ntv.de, dpa