Politik

Clinton soll's richten Zelaya reist nach Washington

Nicht nur die nach dem Sturz des Präsidenten international isolierte honduranische Interims-Regierung sucht Unterstützung im Weißen Haus. Auch der geschasste Manuel Zelaya will mit Außenministerin Clinton reden.

Manuel Zelaya erhofft sich von Hillary Clinton Unterstützung.

Manuel Zelaya erhofft sich von Hillary Clinton Unterstützung.

(Foto: AP)

Der gestürzte honduranische Präsident Manuel Zelaya will heute mit US-Außenministerin Hillary Clinton zusammentreffen. Er erwarte von Clinton eine klare Unterstützung für die Resolutionen der UN und der Organisation der Amerikanischen Staaten (OAS) über die Wiederherstellung seiner Präsidentschaft in dem mittelamerikanischen Land, sagte Zelaya kurz vor seinem Abflug nach Washington in der nicaraguanischen Hauptstadt Managua. Beide Resolutionen fordern eine "sofortige und bedingungslose" Wiedereinsatzung Zelayas. Unterdessen bat Interims-Präsident Roberto Micheletti Clinton um Vermittlung in dem honduranischen Konflikt.

Rückkehr gescheitert

Honduras' neuer Präsident Roberto Micheletti aber auch.

Honduras' neuer Präsident Roberto Micheletti aber auch.

(Foto: AP)

Zelaya war am Sonntagabend in Managua eingetroffen, nachdem sein erster Versuch gescheitert war, nach Honduras zurückzukehren. Das Militär hatte die Landung seiner Maschine mit der Blockade des Flughafens der Hauptstadt Tegucigalpa verhindert. Bei Zusammenstößen zwischen Zelaya-Anhängern und Sicherheitskräften kamen zwei Demonstranten ums Leben. Das US-Außenministerium bedauerte die Gewaltanwendung der Armee. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte in Genf die Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung in Honduras. Zelaya war am 28. Juni von Militärs festgenommen und außer Landes gebracht worden.

Vorwürfe an OAS

Das Militär blockierte die einzige Landebahn des Flughafen, um die Landung des gestürzten Präsidenten zu verhindern.

Das Militär blockierte die einzige Landebahn des Flughafen, um die Landung des gestürzten Präsidenten zu verhindern.

(Foto: REUTERS)

Unterdessen wurden in Nicaragua Stimmen laut, die sich über das Vorgehen der OAS in Honduras beschwerten. Oppositionsführer Eduardo Montealegre sagte, in Nicaragua sei die OAS zum Beispiel nicht tätig geworden, als der sandinistische Präsident Daniel Ortega im vergangenen November die Kommunalwahlen gefälscht habe.

Micheletti schickt Delegation in USA

Zehntausende Anhänger von Zelaya hatten versucht, auf das Gelände des Flughafens zu gelangen.

Zehntausende Anhänger von Zelaya hatten versucht, auf das Gelände des Flughafens zu gelangen.

(Foto: REUTERS)

Micheletti hatte am Montagmorgen erstmals eine Delegation nach Washington geschickt. Sie soll vor allem bei der OAS vorsprechen, um unter anderem über die Vorgeschichte der Absetzung zu sprechen und nach möglichen Auswegen aus der Staatskrise zu suchen. Die OAS hat die international isolierte neue Regierung nicht anerkannt. Auch die US-Regierung betrachtet Zelaya als den legalen Präsidenten von Honduras. Micheletti sagte im honduranischen Fernsehen, er hoffe, Clinton werde anerkennen, dass Zelaya zuvor gegen die Verfassung verstoßen habe.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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