Politik

Rund 90 Verletzte Zugunglück am Bodensee

Beim Frontalzusammenstoß von zwei Personenzügen sind am Donnerstagmorgen im schwäbischen Enzisweiler nahe dem Bodensee 88 Menschen verletzt worden. Neun Menschen wurden mit schwersten Verletzungen in nahe gelegene Krankenhäuser geflogen, darunter auch die beiden Lokführer.

Weitere 24 Passagiere wurden mittelschwer, 55 wurden leicht verletzt. Lebensgefahr besteht nach Auskunft der Polizei bei keinem der Verletzten. Eineinhalb Stunden nach dem Unglück waren alle Verletzten aus dem Wrack geborgen.

Die beiden voll besetzten Züge waren kurz vor 7.30 Uhr nahe dem Bahnhof Enzisweiler auf eingleisiger Strecke zusammengestoßen. In den Zügen saßen je etwa 150 Fahrgäste, überwiegend Schüler im Alter zwischen zehn und 20 Jahren sowie Berufspendler aus Bayern und Baden-Württemberg. Ein Zug war vom bayerischen Lindau am Bodensee Richtung Friedrichshafen in Baden-Württemberg unterwegs, der andere in die Gegenrichtung. Die Waggons verkeilten sich bei dem Aufprall ineinander.

Zu früh losgefahren

Grund für den Unfall war offenbar menschliches Versagen: Der aus Lindau kommende Zug sei am Bahnhof trotz eines Haltesignals zu früh losgefahren, sagte der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG in Bayern, Hermann Graf von der Schulenburg.

Ein Großaufgebot von Feuerwehren, Technischem Hilfswerk und Polizei sowie von Rettungsdiensten aus der benachbarten Schweiz und Österreich waren an der Unglücksstelle. Mehr als 100 Ärzte und Sanitäter versorgten die Verletzten an Ort und Stelle, ehe sie in Krankenhäuser kamen. Auch Hubschrauber waren im Einsatz. Die Polizei sperrte das Gelände weiträumig ab und verhängte ein Flugverbot über dem Unfallort.

Informationstelefon für Angehörige

Viele besorgte Eltern eilten zur Unglücksstelle, um nach ihren Kindern zu sehen oder um die Schüler abzuholen. Andere wurden mit Bussen nach Hause oder in ihre Schulen gefahren. Ein Kriseninterventionsteam bietet psychologische Betreuung für die Betroffenen an. Für Angehörige richtete die Polizei in Lindau ein Informationstelefon unter 08382/910114 und 08382/910115 ein.

Quelle: ntv.de

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