Knochenreste neben Friedhof Zwangsarbeiterleichen entdeckt
24.07.2008, 16:31 UhrDie sterblichen Überreste von unbekannten russischen Zwangsarbeitern haben Experten der Bezirksregierung Arnsberg auf einem Getreidefeld in Möhnesee (Nordrhein-Westfalen) gefunden. Bei ihrer Suche nach dem Bestattungsort von 33 Arbeitern auf dem Feld in der Nähe eines Friedhofs fanden sie in rund einem Meter Tiefe die Überreste von mehreren Menschen, teilweise mit Draht geflickte Schuhe, einen Knopf sowie eine Münze. Die Bezirksregierung Arnsberg vermutet nach Angaben von Sprecher Jari Wieschmann, dass es sich dabei um die gesuchten Leichen handelt.
Die Suche war aufgenommen worden, nachdem zwei Zeitzeugen berichtet hatten, dass die Leichen der Zwangsarbeiter - anders als lange vermutet - gar nicht auf dem Dorffriedhof lägen. Auf dem Friedhof an einer Kreisstraße gibt es bereits einen Gedenkstein mit dem Text "Hier ruhen 33 unbekannte Sowjetbürger", der sich nun offenbar als falsch platziert herausstellt.
Nach Angaben Wieschmanns wurden die Männer, die auf Bauernhöfen eingesetzt waren und verlegt werden sollten, am 4. April 1945 Opfer eines alliierten Tieffliegerangriff. Dabei schoss einer der vier deutschen Bewacher auf das Flugzeug. Dieses schoss zurück und tötete alle 33 Arbeiter sowie die vier Bewacher. Die Aufseher wurden auf dem Friedhof bestattet.
Bislang gebe es keine Hinweise, dass die 33 auf andere Weise ums Leben kamen, sagte Wieschmann. Allerdings würden die Knochen nun von zwei Umbettern des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge genau auf Anzeichen von Gewalteinwirkung untersucht. Anschließend sollen die Überreste auf dem Friedhof bestattet werden. Die Grabungen werden fortgesetzt.
Quelle: ntv.de