Politik

Anschlag auf Deutsche Zwei Polizisten verletzt

Bei einem Selbstmordanschlag in Nord-Afghanistan sind offenbar zwei deutsche Polizeiausbilder und mehrere Einheimische verletzt worden. Der Attentäter sei 15 Kilometer westlich der Stadt Kundus mit einer Limousine in ein gepanzertes Fahrzeug gerast und habe dabei auch drei vorbeilaufende Schulmädchen verwundet, sagte der Vize-Chef der Provinzpolizei, Abdurahman Abtasch, der Nachrichtenagentur Reuters. Das Fahrzeug sei dabei zerstört worden.

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigte den Anschlag. In dem Fahrzeug seien drei deutsche Polizisten und ein afghanischer Übersetzer gewesen. Die zwei leicht verletzten deutschen Beamten würden von der Bundeswehr versorgt. Vertreter des bilateralen Projekts zur Polizeiausbildung aus Kabul hätten sich auf dem Weg zum Unglücksort gemacht. Bei den beiden verletzten Deutschen handele es sich um Ausbilder der Polizeimission Eupol, erklärte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums gegenüber n-tv.

Verwirrende Angaben um Opfer

Ein Sprecher der EU-Polizeiausbilder hatte zuvor erklärt, die drei Deutschen und ihr afghanischer Übersetzer, die sich in dem Fahrzeug befunden hätten, seien bei dem Anschlag leicht verletzt worden. Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos in Potsdam teilte mit, die Bundeswehr sei nicht in den Vorfall verwickelt gewesen. Deutsche Soldaten würden jedoch bei der Bergung und Versorgung helfen.

Deutschland beteiligt sich derzeit mit rund 30 Beamten an der EU-Mission Eupol in Afghanistan. Zudem sind im Rahmen einer bilateralen Zusammenarbeit etwa 30 weitere deutsche Polizeitrainer in dem Land tätig. Im August 2007 starben drei deutsche Polizisten in Afghanistan, als sie auf dem Weg zu einem Training nahe Kabul auf einen Sprengsatz fuhren. Die Polizisten gehörten zum Personen- und Objektschutz der deutschen Botschaft in Kabul. Im Norden Afghanistans sind im Rahmen der Isaf-Mission mehr als 3700 Soldaten der Bundeswehr stationiert.

Anschläge nehmen zu

Erst am Montag waren in Kundus zwei deutsche Soldaten während einer Patrouille durch eine Sprengfalle leicht verletzt worden. Einen Tag später, am 1. Juli, hatte die Bundeswehr das Kommando für die schnelle Eingreiftruppe in Nord-Afghanistan übernommen.

Die radikal-islamischen Taliban haben angekündigt, in diesem Jahr mehr Selbstmordanschläge zu verüben. Im Norden des Landes sind solche Angriffe bislang zwar relativ selten vorgekommen, Kundus gilt jedoch als Unruheregion. Die schweren Kämpfe konzentrieren sich vor allem auf den Süden und Osten des Landes

Quelle: ntv.de

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