Politik

Handys für die Attentäter Zwei Terrorhelfer gefasst

In Indien sind zwei mutmaßliche kriminelle Helfer der Terroristen festgenommen worden, die in Bombay mehr 170 Menschen getötet hatten. Die beiden Verdächtigen sollen die Attentäter mit SIM-Karten für Handys beliefert haben, die sie sich mit Hilfe gefälschter Unterlagen besorgt hatten. Ein Polizeisprecher in Kalkutta, wo die Männer verhört wurden, erklärte, es sehe so aus, als hätten die beiden nichts mit den Anschlägen zu tun. Sie hätten es nur des Geldes wegen getan.

Über die Handys hätten die Attentäter während ihres Sturmlaufs in Bombay Kontakt gehalten, erklärte die Polizei in Kalkutta. Bei den Terroristen waren mehrere Mobiltelefone gefunden worden. Neun der Terroristen waren bei den tagelangen Kämpfen getötet worden, einer überlebte und wurde gefasst. Er wird zur Zeit verhört.

Bei der Anschlagsserie kamen mehr als 170 Menschen ums Leben. Indien und die USA vermuten die pakistanische Untergrundgruppe Lashkar-e-Taiba (LeT) hinter den Anschlägen. Diese belasteten die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Indien und Pakistan zusätzlich. Beide asiatische Staaten verfügen über Atombomben.

Höchste Alarmstufe

Die indischen Sicherheitskräfte haben unterdessen über die großen Flughäfen des Landes die höchste Alarmstufe verhängt. An den internationalen Airports in Neu Delhi, Bangalore und Madras sei die "maximale" Sicherheitsstufe ausgerufen worden, sagte ein Sprecher des Ministeriums für Zivilluftfahrt in Neu Delhi. Die Behörden erhielten nach eigenen Angaben vor einigen Tagen eine E-Mail mit der Androhung von Anschlägen auf Flughäfen, Geiselnahmen und Flugzeugentführungen. Am 6. Dezember jährt sich zum 16. Mal die Zerstörung einer Moschee im Norden des Landes durch hinduistische Extremisten.

Zwietracht gesät

Wie die Zeitung "Dawn" berichtete, versetzte zwei Tage nach Beginn der Anschläge in Bombay ein Anruf bei Pakistans Präsident Asif Ali Zardari den Staat in Alarmbereitschaft. Der Anrufer habe sich als Indiens Außenminister ausgegeben und Zardari mit Militäraktionen gedroht, sollte er nicht sofort Maßnahmen gegen die Anschläge ergreifen. Ein Diplomat mit Kenntnissen der Vorgänge sagte zu Reuters: "Es stimmt." Der Zeitung zufolge hat der Anrufer auch versucht, zu US-Außenministerin Condoleezza Rice durchgestellt zu werden, scheiterte aber an den Sicherheitsvorkehrungen.

Quelle: ntv.de

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