Fernsehduell Stoiber-Schröder Zwei, vier oder alle Kanäle?
18.01.2002, 15:35 UhrDas angekündigte Fernsehduell zwischen dem Bundeskanzler und seinem Herausforderer soll auf allen Kanälen laufen. Das hat der designierte Kanzlerkandidat der Union, Edmund Stoiber (CSU), vorgeschlagen. Die Sendung solle so viele Menschen wie nur möglich erreichen, sagte Stoiber am Freitag.
Zwei mal zwei
Nach Angaben von Vize-Regierungssprecher Bela Anda soll eines der beiden geplanten Fernsehduelle von den privaten Anstalten produziert und übertragen werden. Es sei sinnvoll, dass ein Termin von den beiden öffentlich-rechtlichen Anstalten übernommen werde, sagte Anda. Bei der zweiten TV-Diskussion könnten dann RTL und Sat1 die Federführung übernehmen. Bei Interesse sollten sich die öffentlich-rechtlichen Anstalten dann zuschalten.
Zwei mal zwei plus zwei
Erst am Donnerstag hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sich zu zwei Fernsehduellen bereit erklärt. Er schlug vor, beide Fernsehduelle von den öffentlich-rechtlichen Sendern übertragen zu lassen. Die Privatkanäle sollten sich nach Schröders Angaben zuschalten können.
Schröder erklärte im ZDF, er finde das US-Modell gut, wo es im Präsidentschaftswahlkampf zwei große Debatten gebe. Schröders Vorgänger Helmut Kohl (CDU) hatte seinerzeit ein solches Duell abgelehnt.
Eine Debatte bereits im März, wie es die Union angeregt hatte, lehnt Schröder aber ab. Schröder favorisiert ein Gespräch mit dem Kontrahenten zwei Tage vor dem Wahltermin am 22. September, ein weiteres vier Wochen davor.
Null
Die FDP kündigte derweil an, sie wolle ein TV-Duell zwischen Stoiber und Schröder notfalls gerichtlich verbieten lassen. Der medienpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Hans-Joachim Otto, forderte, dass seine Partei an der Debatte beteiligt werde. Ansonsten sei die Chancengleichheit der kleineren Parteien gefährdet.
Viele
RTL-Chefredakteur Hans Mahr lud auch Außenminister Joschka Fischer (Grüne) und FDP-Chef Guido Westerwelle zu einem Duell der Vize-Kanzlerkandidaten ein. Aus Gründen der Ausgewogenheit sei der Sender der Meinung, dass auch die kleineren Parteien die Möglichkeit haben sollten, ihre Positionen in ähnlicher Weise im Fernsehen zu vertreten.
Quelle: ntv.de