Politik

Zweite Amtszeit beginnt heute Obama packt noch einmal an

Barack Obama erklärte den Samstag zum "nationalen Tag der freiwilligen Hilfe" – und ging mit guten Beispiel voran.

Barack Obama erklärte den Samstag zum "nationalen Tag der freiwilligen Hilfe" – und ging mit guten Beispiel voran.

(Foto: REUTERS)

In Washington laufen die Feiern zum Beginn der zweiten Amtszeit von Präsident Barack Obama. Dieser betätigt sich währenddessen – wie Zehntausende US-Amerikaner – ehrenamtlich. Gleichzeitig wird alles für die Rede zur Amtseinführung am Montag vorbereitet. Den eigentlichen Eid legt der Präsident aber schon heute ab.

Das Präsidentenpaar wählte eine Turnhalle für seinen freiwilligen Einsatz.

Das Präsidentenpaar wählte eine Turnhalle für seinen freiwilligen Einsatz.

(Foto: REUTERS)

Barack Obama hat den Tag vor seiner zweiten Amtseinführung mit dem Renovieren von Möbeln verbracht. Gemeinsam mit seiner Frau verhalf er Regalen in einer Washingtoner Schulturnhalle zu einem neuen Anstrich. Der Einsatz war Teil einer großangelegten Freiwilligenaktion an der sich auch weitere Regierungsmitglieder beteiligten. Wie schon 2009 gab es im ganzen Land Hunderte von Projekten: Es wurden beispielsweise Kleider und Essen für Bedürftige gesammelt, Schulen renoviert und Workshops für Kinder organisiert. Der Präsident erklärte den Tag zum "nationalen Tag der freiwilligen Hilfe".

"Michelle hat gesagt, ich hätte meine Sache gut gemacht", scherzte der Präsident nach seinen Malerarbeiten. Vizepräsident Joe Biden und seine Familie halfen, 100.000 Pakete für aktive und verwundete US-Soldaten, Veteranen und Notfallkräfte zu packen. Die ehrenamtlichen Aktionen sind der Bürgerrechtsikone Martin Luther King gewidmet.

Bis zu 800.000 Besucher werden erwartet

Unterdessen laufen die Vorbereitungen für die offizielle Amtseinführung, die um 17.55 Uhr deutscher Zeit stattfinden soll. Obama wird dabei vom Vorsitzenden Richter des Supreme Court, John Roberts, für vier weitere Jahre vereidigt. Laut Verfassung beginnt die neue Amtszeit um 12 Uhr und damit um 18 Uhr deutscher Zeit. Die Vereidigungsrede wird Obama einen Tag später vor dem Kapitol in Washington unter freiem Himmel halten. Die Organisatoren erwarten bis zu 800.000 Besucher. In der Nacht zu Dienstag wird die Inauguration mit zahlreichen Bällen in Washington ausklingen.

Kinder konnten die Inauguration bereits bei einem Konzert feiern. Unter anderem spielte Usher.

Kinder konnten die Inauguration bereits bei einem Konzert feiern. Unter anderem spielte Usher.

(Foto: AP)

Grund für die zweifache Vereidigung Obamas ist, dass der 20. Januar als vorgeschriebener Tag der Amtseinführung auf einen Sonntag fällt. Seit 1821 gilt die Tradition, dass in diesem Fall das öffentliche Zeremoniell auf den Montag verschoben wird.

Die Feiern begannen bereits am Samstag. So versammelten sich Tausende Menschen auf der Mall, der Museumsmeile im Herzen von Washington, zu einem Festival mit Musik, Essen und Ansprachen. Am Abend luden First Lady Michelle Obama und Jill Biden, die Frau des Vizepräsidenten, Kinder von US-Militärangehörigen zu einem Konzert ein.

Höhepunkt am Montag

Der Montag beginnt für die First Family mit der Teilnahme an einem Gottesdienst in einer episkopalischen Kirche. Um 11.20 Uhr (17.20 Uhr deutscher Zeit) legt Obama dann öffentlich seinen Amtseid ab. Nach einem Mittagessen im Kapitol folgt eine Parade zum Weißen Haus – mit Musikkapellen und Festwagen. Am Abend tanzen die Obamas auf den traditionellen Vereidigungsbällen. Am Dienstagmorgen folgt noch einmal eine kirchliche Andacht, am Abend dann ein weiterer Ball – diesmal im Kreis des Obama-Mitarbeiterstabs.

Danach beginnt für Obama der politische Alltag der zweiten Amtszeit – mit einer Reihe von Herausforderungen. So stehen im US-Senat die Bestätigungsverfahren zur Berufung von John Kerry als neuem Außenminister und vom Republikaner Chuck Hagel als künftigem Pentagonchef an. Der Posten des Innenministers ist noch nicht besetzt.

In den folgenden Tagen und Wochen muss Obama einige Male um Mehrheiten für seine Politik streiten: Er will Verschärfungen der US-Waffengesetze als Konsequenz aus dem Schulmassaker von Newtown im Kongress durchbringen. Darüber hinaus steht eine neue Runde im Streit mit den Republikanern um ein Sparprogramm zum Defizitabbau an.

Quelle: ntv.de, che/dpa/AFP

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