Politik

Billionen für die Banken Zweiter "Bailout" geplant

Das Konjunkturpaket hat gerade die erste parlamentarische Hürde genommen, da denkt die Regierung von US-Präsident Barack Obama bereits über ein weiteres Hilfspaket für die Finanzbranche nach. Das berichtet das "Wall Street Journal".

Dem Bericht zufolge könnte dieses Hilfspaket einen Umfang von ein bis zwei Billionen Dollar (770 Milliarden bis 1,54 Billionen Euro) erreichen. Wichtigstes Ziel sei dabei, Banken zur Kreditvergabe zu ermutigen und die Rückkehr von Privatkapital in die Geldhäuser, so das Blatt. Das erste Paket, das bereits von der Regierung unter Präsident George W. Bush auf den Weg gebracht worden war, hat einen Umfang von insgesamt 700 Milliarden Dollar.

"Bad Bank" im Gespräch

Beraten werde auch die Schaffung einer sogenannten "Bad Bank", die den Banken faule Kredite und problematische Wertpapiere abkauft, berichtet die Zeitung weiter. Über die endgültige Form der Pläne sei allerdings noch nicht entschieden.

Die staatliche "Bad Bank" könnte den Angaben zufolge mit 100 bis 200 Milliarden Dollar aus dem ersten Paket zur Rettung des Finanzsektors ausgestattet werden. Die ein bis zwei Billionen Dollar für das neue Programm könnten durch die Ausgabe von Staatsanleihen oder durch Kredite von der US-Notenbank aufgebracht werden, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Kreise. Die Regierung könnte innerhalb der nächsten Tage ihre konkreten Pläne bekanntgeben.

Nach Ansicht des einflussreichen Senators Charles Schumer könnte die Schaffung einer "Bad Bank" ein bis vier Billionen Dollar kosten. Das hätten Berechnungen von Experten ergeben, so Schumer. "Das ist eine Menge Geld, und das könnte viele andere Bereiche im Finanzsystem vermurksen", sagte der Senator. Die Banken benötigten aber nicht unbedingt weitere zwei bis drei Billionen Dollar an staatlicher Hilfe.

Möglichst keine Verstaatlichungen

Überdies suche Obamas Wirtschafts-Mannschaft nach besseren Wegen, Kapital in die angeschlagenen Banken zu pumpen. Dazu werde erwogen, Stammaktien statt wie bisher Vorzugsaktien der Geldhäuser zu erwerben. Der neue Finanzminister Timothy Geithner hatte erst am Mittwoch deutlich gemacht, dass er eine Verstaatlichung von Banken nach Möglichkeit verhindern wollte. Er hatte einen "umfassenden Plan" zur Stabilisierung von Finanzbranche und Wirtschaft angekündigt.

Eine Sprecherin des Finanzministeriums sagte dem "Wall Street Journal", dass "eine Reihe von Optionen auf dem Tisch liegen". Es gebe aber noch keine abschließenden Entscheidungen. Präsident Obama habe indes "klar gemacht, dass er alles notwendige unternehmen will, um unser Finanzsystem zu stabilisieren, damit wieder Kredite an Familien und Unternehmen fließen", sagte sie.

Quelle: ntv.de

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