Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai) hat die palästinensischen Selbstmordanschläge auf Israelis als Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt. In einem am Donnerstag in Gaza-Stadt vorgelegten Bericht forderte ai die palästinensische Autonomiebehörde auf, die Angriffe auf israelische Zivilisten zu unterbinden und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen.

Ein führendes Mitglied der radikal-islamischen Hamas-Bewegung sagte, der ai-Bericht sei einseitig und verkenne das Recht zur Selbstverteidigung. Amnesty hatte zuletzt auch Israel Menschenrechtsverletzungen gegenüber Palästinensern vorgeworfen. Auch die israelische Regierung hatte dies zurückgewiesen und ai Parteinahme vorgeworfen.

Dem ai-Bericht zufolge wurden in den vergangenen 21 Monaten 350 israelische Zivilisten getötet, darunter 60 Kinder. Für welche Sache man auch immer kämpfe, es gebe keine Rechtfertigung für direkte Angriffe auf Zivilisten. Dies gelte auch für jüdische Siedler in den Palästinensergebieten, auch wenn die Siedlungen illegal seien, erklärte die Menschenrechtsorganisation.

"Zivilisten dürfen niemals zum Ziel von Angriffen werden. Wir fordern alle palästinensischen Gruppen auf, sämtliche Anschläge auf Zivilisten sofort und bedingungslos einzustellen", sagte Petra Schöning von der deutschen Sektion von Amnesty.