Politik

"Wir nehmen es zur Kenntnis" Papst spricht im Bundestag

Während seines Deutschlandbesuches im kommenden Jahr wird der Papst im Bundestag sprechen. Das kommt allerdings nicht bei allen Parlamentariern gut an. Vor allem der Grüne Beck sperrt sich.

Papst Benedikt XVI. kommt bald wieder in seine Heimat.

Papst Benedikt XVI. kommt bald wieder in seine Heimat.

(Foto: dpa)

Papst Benedikt XVI. wird als erstes Oberhaupt der katholischen Kirche eine Rede vor dem Bundestag halten. Wie ein Parlamentssprecher mitteilte, nahm das Bundestagspräsidium den geplanten Auftritt des Papstes zustimmend zur Kenntnis. Das katholische Kirchenoberhaupt folgt damit einer bereits vor längerem ausgesprochenen Einladung des Parlaments.

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) sprach nach einer Sitzung des Ältestenrats von "Signalen der Zustimmung", die er von Partei- und Fraktionsführungen erhalten habe. Lammert begrüßte die geplante Rede: "Ich freue mich, dass der Papst aus Anlass seines offiziellen Besuches meiner Einladung gefolgt ist, die ich damals schon aus Anlass des 50. Jahrestages der Römischen Verträge und der deutschen EU-Ratspräsidentschaft an ihn gerichtet habe."

Die Grünen sprachen sich im Ältestenrat allerdings gegen einen Auftritt des Papstes vor dem Parlament aus. Ihr Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck sagte, der Bundestag sei "weltanschaulich neutral". Wenn der Papst spreche, stelle sich die Frage, "welche Repräsentanten von anderen Religionsgemeinschaften man einlädt".

Die CSU warf Beck vor, Opposition um der Opposition willen zu betreiben. "Das ist typisch Grün: Einfach mal wieder nur dagegen", erklärte die stellvertretende CSU-Generalsekretärin Dorothee Bär. Die Papst-Rede im Bundestag sei ein herausragendes Ereignis. "Da sollten gerade die Grünen gut zuhören", erklärte Bär. Die Grünen forderten von anderen immer Toleranz, hielten sich selbst aber nicht daran.

Die Linksfraktion reagierte zurückhaltend. "Wir sind nicht dagegen, wir nehmen es zur Kenntnis", sagte Sprecher Hendrik Thalheim. "Staatsoberhäupter können dort sprechen, also kann auch der Papst dort sprechen." Die Linksfraktion sehe der Rede mit Interesse entgegen, weil Amtsvorgänger dieses Papstes in Friedensfragen und sozialen Fragen zum Nachdenken angeregt hätten.

Der Papst will Deutschland vom 22. bis 25. September besuchen. Neben Berlin sind Erfurt und Freiburg die geplanten Stationen seiner Reise. Für Benedikt XVI. ist es der dritte Deutschlandbesuch seit seiner Wahl 2005: Noch im selben Jahr besuchte er damals den Weltjugendtag in Köln, 2006 bereiste er dann sein Heimatbundesland Bayern.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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