Politik

Land beginnt Strafverfahren Russisches Netzwerk soll in Kuba rekrutieren

Eine Gruppe von Soldaten der russischen Nationalgarde - Russland mobilisiert offenbar auch im Ausland.

Eine Gruppe von Soldaten der russischen Nationalgarde - Russland mobilisiert offenbar auch im Ausland.

(Foto: dpa)

Nach kubanischen Angaben versucht ein Schleuser-Netzwerk aus Russland, Kubaner für den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu mobilisieren. Nicht nur vor Ort in Russland, sondern sogar in Kuba. Ein Strafverfahren läuft. Ihre Beziehungen intensivieren die beiden Länder allerdings.

Kuba hat nach eigenen Angaben ein mutmaßliches russisches Netzwerk zur illegalen Rekrutierung von Kubanern für "Militäroperationen in der Ukraine" aufgedeckt. Das Außenministerium in Havanna teilte mit, es arbeite an der Zerschlagung eines von Russland aus tätigen Schleusernetzwerks. Dessen Ziel sei es, dort lebende Kubaner in die Streitkräfte einzugliedern, die an den Militäraktionen in der Ukraine beteiligt seien. Sogar in Kuba lebende Menschen seien betroffen.

Kuba habe ein Strafverfahren gegen die Verantwortlichen eingeleitet, teilte das Ministerium weiter mit. Havanna lehne jede Form des "Söldnertums" ab und nehme nicht am Krieg in der Ukraine teil. Außenminister Bruno Rodríguez erklärte im Onlinedienst X - vormals Twitter -, die Regierung gehe "mit der ganzen Kraft des Gesetzes" gegen illegalen Menschenhandel vor.

Kuba werde gegen jeden Schritte einleiten, "der in irgendeiner Form am Menschenhandel teilnimmt mit dem Ziel, kubanische Bürger zu rekrutieren oder als Söldner zu gewinnen, um Waffen gegen ein Land einzusetzen". Eine Reaktion aus Moskau liegt bisher nicht vor.

Kubas Präsident traf Putin

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Moskau und Havanna hatten ihre Beziehungen zuletzt intensiviert. Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel hatte Ende vergangenen Jahres seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin in Moskau getroffen. Im Juni war der kubanische Verteidigungsminister Álvaro López Miera von seinem russischen Kollegen Sergej Schoigu empfangen worden.

Auch in Zentralasien und Nachbarländern versucht Russland offenbar, Soldaten zu gewinnen. Russland habe Werbeanzeigen geschaltet und locke mit einer Anzahlung von 495.000 Rubeln (4750 Euro) und Monatslöhnen ab 190.000 Rubel, berichtete das britische Verteidigungsministerium zuletzt.

Quelle: ntv.de, chl/AFP

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