Dossier

Strippenzieher in der CSU Alois Glück

Alois Glück ist ein kleiner drahtiger Herr mit einem gutmütigen Lächeln. Er gilt als die "graue Eminenz" und als Strippenzieher in der CSU. Der langjährige Landtagspräsident und Chef des größten CSU-Bezirksverbands Oberbayern hat maßgeblichen Einfluss auf das Schicksal von Ministerpräsident Edmund Stoiber. Nach Ansicht von Beobachtern versucht Glück, im Hintergrund zu befrieden und Einvernehmen zwischen Stoiber und der CSU herzustellen. Er habe keinen Auftrag aus der Landtags-CSU zum Sturz Stoibers erhalten, betonte Glück. Am 24. Januar wird er 67 Jahre alt.

Auf den Bauernsohn aus Hörzing im Kreis Traunstein hört die CSU. Und es ist davon auszugehen, dass der "wandelnde Vermittlungsausschuss" jedes Wort abwägt. So war Glück der erste führende CSU-Politiker, der Stoiber offen vor einem erzwungenen Wechsel an der bayerischen Regierungsspitze warnte und von einem "gewissen Abnutzungseffekt" nach bald 14 Jahren Amtszeit sprach. Andererseits bekundet Glück Stoiber immer wieder seine Solidarität.

Glück gehört seit über 35 Jahren dem Landtag an. 15 Jahre war der frühere Landwirt CSU-Fraktionschef, bis er nach der Wahl 2003 Landtagspräsident wurde. Einen Wechsel in ein Ministeramt hatte Glück mehrfach abgelehnt. Als einer der wichtigsten Impulsgeber der Partei leitet er auch die CSU-Grundsatzkommission, die im Herbst dieses Jahres ein neues Grundsatzprogramm der Partei vorlegen will.

Im Landtagswahljahr 2008 will Glück seine aktive politische Laufbahn beenden. Er wolle auch Platz für die jüngere Generation machen. Eine mögliche neuerliche Kandidatur für den einflussreichen oberbayerischen Bezirksvorsitz hält er sich allerdings offen.

Quelle: ntv.de

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