Hintergrund Das Konzentrationslager Buchenwald
05.06.2009, 10:57 Uhr
Nach der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald: Zwei US-Soldaten stehen vor einem Anhänger mit Leichen von KZ-Häftlingen.
(Foto: picture-alliance/ ZB)
Das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar war Ende des Zweiten Weltkriegs das größte Terrorlager der Nationalsozialisten auf deutschem Boden.
Das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar war Ende des Zweiten Weltkriegs das größte Terrorlager der Nationalsozialisten auf deutschem Boden. Von Juli 1937 bis zur Befreiung im April 1945 wurden etwa 250.000 Menschen aus 36 Ländern dorthin verschleppt: Zuerst politische Gegner des NS-Regimes aus Deutschland, später Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle und Kriegsgefangene aus ganz Europa.
Etwa 56.000 Menschen starben an Hunger und Kälte, an den Qualen der Zwangsarbeit in Rüstungsfabriken, fielen grausamen medizinischen Experimenten zum Opfer oder wurden von der SS ermordet. Tausende Häftlinge wurden noch kurz vor Kriegsende auf Todesmärsche geschickt.
Am 11. April 1945 erreichte die US-Armee das KZ, ein Teil der SS-Aufseher flüchtete. Häftlinge besetzten noch während der Kämpfe zwischen den US-Truppen und der SS Wachtürme und organisierten einen Lagerrat. 21.000 Menschen erlebten die Befreiung. Die Bilder von Leichenbergen, fast verhungerten Häftlingen und internierten Kindern gingen nach der Befreiung um die Welt und prägen bis heute das Bewusstsein von den Gräueltaten des NS-Regimes.
Zum KZ Buchenwald gehörten eine Reihe von Außenlagern, darunter in Ohrdruf, wo bis zu 20.000 Häftlinge Stollen für ein unterirdisches Ausweichquartier der NS-Spitzen graben mussten. Zu den Befreiern des Außenlagers Ohrdruf - rund 35 Kilometer von Buchenwald entfernt - gehörte am 5. April 1945 der Großonkel von US-Präsident Barack Obama, Charles Payne.
Quelle: ntv.de, dpa